YouTube-Star Bibi: Bibi erzielt Negativ-Rekord und Häme für Debüt-Single

Es ist wohl keiner drum herumgekommen: Gefühlt jede Person mit Internetzugang war vergangenes Wochenende genervt von Bibi H und ihrem ersten „eigenen“ Song

„Schuster, bleib‘ bei deinem Leisten“ ist eines dieser Sprichwörter, die oft abgedroschen klingen, aber manchmal auch stimmen. Und eine junge Frau musste am vergangenen Wochenende schmerzlich am eigenen Leib erfahren, was hinter dieser Anmahnung steht.

Zielgruppe: Teenie-Mädels

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Bianca Heinicke ist 24 Jahre alt, stammt aus Köln und ist vor allem unter ihrem Spitznamen Bibi bekannt, den sie auch bei der Namenswahl ihres YouTube-Kanals einsetzte. „BibisBeautyPalace“ ist seit etwa viereinhalb Jahren online und zählt rund 4,5 Millionen Abonnenten. Vor dem hauptsächlich aus Teenagern bestehenden Publikum zeigte die 24-Jährige ursprünglich mal Schminktipps, Frisurenanleitungen und anderen Mädchenkram – heute geht es in ihren Videos eher um ihr Privatleben oder Produkte, die Bibi sponsert und die ihre Fans dann kaufen sollen.

Duschschaum mit Donut-Duft

Dass diese Fanbase eben hauptsächlich aus jungen Heranwachsenden besteht, die im Normalfall höchstens einige Euro Taschengeld zur Verfügung haben, ist für die Herrscher des Bibi-Imperiums eher Nebensache: So werden unter dem Namen „bilou“ bei großen Drogeriemarktketten Körperpflegeprodukte verkauft; eine 200 ml-Flasche Duschschaum mit Donut-Geruch kostet knapp vier Euro. Von der Telekom gibt es ein „exklusives Bibi-Phone“, das Gerät ist mit einem Bibi-Druck inklusive Unterschrift versehen und kommt mit vorinstallierten Klingeltönen.

Angehauener Zeh und Lautmalerei

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Offensichtlich alles nicht genug, denn: Am vergangenen Wochenende stellte Bibi H, wie sie sich für ihr Gesangsprojekt nennt, das Musikvideo zu ihrem ersten Song „How it is (wap bap…)“ auf ihren YouTube-Kanal. Gut, dass der Text nicht wirklich anspruchsvoll werden würde, hätte man sich denken sollen: „I get up late, I stub my toe“, und der Refrain besteht dann lediglich aus lautmalerischen „waps“ und „baps“. Irgendwie klingt das alles ein bisschen wie eine Mischung aus Lenkas „The Show“ und „Lemon Tree“, und weil das nicht sofort auffallen soll, hat man noch ein bisschen AutoTune versucht und eine unterirdische englische Aussprache hinzugegeben.

Von Null auf Acht – der Unbeliebtesten

Nach etwa 24 Stunden hatte sich das Video bereits zu 1,3 Millionen Dislikes „Unhoch“- beziehungsweise heruntergearbeitet und befindet sich inzwischen auf Platz acht der unbeliebtesten YouTube-Videos aller Zeiten; nie zuvor hatte ein aus Deutschland hochgeladenes Video so viele Daumen nach unten eingeheimst. Der Rest dieser Unbeliebtheitsskala wird gefüllt von Größen wie Justin Bieber oder Miley Cyrus – Menschen, die man auf der ganzen Welt kennt und bei denen es somit keine Seltenheit ist, mit viel Gegenwind klarkommen zu müssen. Bibi jedoch ist außerhalb Deutschlands vielleicht höchstens noch in Österreich oder der Schweiz bekannt, aber gewiss besteht ihre Fanbase hierzulande aus einer ungleich größeren Anzahl Teenies als im Ausland. Bei einer vergleichsweise geringen Anzahl an Fans ist diese Zahl an Dislikes also ein beachtlicher, trauriger Negativrekord.

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Fuß in der Tür

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Das Netz macht sich über Bibi lustig – ob Facebook, Twitter, Instagram oder Blogs und Nachrichtenseiten, selbst auf Amazon: Insgesamt findet die Netzgemeinde wohl, Frau Heinicke hätte sich ihren Schritt ins Musikbusiness lieber einmal mehr überlegen sollen. Nicht nur, dass sie relativ talentfrei zu sein scheint. Viele Menschen ärgert es auch, dass ihr ebendiese Talentfreiheit nicht im Weg stand – nun hat sie auch noch einen Fuß in der Tür zur Musikbranche.

Bibi selbst dürfte der ganze Hate möglicherweise zwar in der Seele wehtun, nicht aber im Geldbeutel: Für knappe fünf Euro konnte man ihren Song vorab bei Amazon bestellen, ohne die Möglichkeit einer vorherigen Hörprobe zu bekommen. Bei YouTube verdient Bibi Heinicke übrigens per Klick – ob die Zuschauer ihre Uploads positiv oder negativ bewerten, hat auf die finanziellen Ergebnisse keine Auswirkungen.

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Tristar Media Getty Images
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