Re: Heavy Metal

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brosche

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Bolt Thrower … For victory ´94

Bolt Thrower!!! Das ist die schiere Heavypower, der musikalische Sturm auf Helms Klamm. Und :“Bolt Thrower, da weiß man was man hat“, denn spätestens seit Warmaster ´91 waren die stilistischen Unterschiede von Album zu Album minimal, dagegen wirken selbst AC/DC wie höchst innovative Künstler. In battle there is no law ´88 wurzelte noch klar im britischen Grindcore, bei Realm for chaos überwogen schon die Death Metal Ingredienzen. Auf besagtem Warmaster fand die Band dann endgültig zu dem ihr ureigenen Stil, der fast jede Verwechslung mit anderen Bands ausschloß. Mit ein Verdienst von Sänger Karl Willets, der sich doch deutlich von anderen Death Metal Shoutern unterschied, und anders als diese Konkurrenz noch recht gut zu verstehen war. Bolt Thrower beschwören mit ihrem Sound so etwas wie musikalische Endzeitstimmung herauf. Simple Riffs, das Schlagzeug rumpelt straight forward, für technische Schlenker und Sologegniedel ist da kein Raum. Die britische Warhammer Schmiede Games Workshop war von der Musik so angetan, das man der Band das Coverartwork für Realm of chaos fertigte. Wahrscheinlich sah man in Bolt Thrower eine musikalische und textliche Verwandschaft zum hauseigenen Strategieschlachtenspiel, drehte sich doch in den Bolt Thrower Lyrics alles um das eine Thema, den Krieg.

Auf ein solides The IVth crusade ´93 folgte dann ´94 …For victory (so langsam dürfte man eine Ahnung von den Lyrics bekommen). Der Death Metal war auf dem Rückzug, die fetten Jahre für BT´s Label Eareache, das während dieser Zeit vom Death Metal Boom, dank zahlreicher recht erfolgreicher Bands wie Morbid Angel, profitieren konnte, waren vorbei, aber BT schlugen unbeeindruckt ihre Schlacht. War ist die bittersüße Einstimmung auf das was folgen wird, ehe man dann regelrecht in Deckung geht, wenn Rememberance mit einer Detonation losbricht. When glory beckons stürmt nahezu in gleicher Manier nach vorn, bevor die Truppen bei der ultimativen BT Hymne …For victory im Morgengrauen die Toten zählen. Dank Colin Richardson genoß die Band erstmals in ihrer Karriere die Vorzüge einer wirklich schlagkräftigen und explosiven Produktion. Phatos und Kriegerlatein kommt bei BT nicht zu kurz, aber eine Bande rechtsradikaler Militaristen sind sie nicht, ein bitterer Unterton rettet stets die Operation.

Mercenary war 4 Jahre später schon so etwas wie ein furioses Comeback. Allerlei Umwälzungen auf dem Musikmarkt zum trotz rückte die Band nicht einen Millimeter von ihrem bewährten Konzept ab. 2001 löste Honour-valour-pride so manche Nackenverspannung. Erstmals war auf einem BT Album Sänger Willets nicht mit dabei, der war, wie so oft zwischenzeitlich, ausgestiegen und durch Dave Ingram von Benediction ersetzt worden, der schon einige Male live ausgeholfen hatte. BT sind der Inbegriff an Bodenständigkeit, musikalisch als auch persönlich, was sich nicht zuletzt in äußerst fairen Konzert- und Merchandisepreisen äußert und das wird von einer treuen Fanschar honoriert. Kult!

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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]