Ob bei Erscheinen ignoriert oder erst später aus dem kollektiven Gedächtnis verbannt, ob nur in Kennerkreisen kanonisiert oder ein Nischendasein fristend: Wolfgang Doebeling rückt auch im 7. und letzten Teil unserer Serie so grandiose wie vernachlässigte Alben aus allen Epochen ins rechte Licht.
Mehr Beach Boys als Beatles, mehr McCartney als Lennon, mehr Prachtentfaltung als sonst: XTC erfanden sich mit „Apple Venus“ nicht neu, sämtliche Ingredienzien dieser musikalischen Überwältigung waren auf vorangegangenen Werken bereits angelegt, aber was Andy Partridge und Colin Moulding nach siebenjähriger Stu- dio-Abstinenz hier aus dem Ärmel zauberten, war der letzte Schritt zum Gipfel ihrer Kunst. Das Duo – Dave Gregory war inzwischen ausgestiegen und wird in den Credits nur als „additional musician“ geführt – hatte noch akribischer als gewohnt am üppigen Klangbild gefeilt, das sie „orchustic“ nannten, ein Amalgam aus „orchestral“ und „acoustic“.