Krezip – Days Like This :: WEA

Als 2000 das Debütalbum von Krezip erschien, wollte man allein deshalb applaudieren, weil da eine junge Band innerhalb der Mühlen einer großen Plattenfirma die Freiheit bekam, das eigene Ding Stück für Stück entwickeln zu dürfen, ohne nun gleich als vollendetes Pop-Produkt allen gefallen zu müssen. Daheim in Holland mochte man das Quintett um Sängerin und Liedschreiberin Jacqueline Govaert sofort.

„Days Like This“, aus akutem Zeitmangel in bloß zwei Wochen aufgenommen, reflektiert nun jene nicht immer leicht erträglichen Gefühlswallungen, die eine junge Band im Wanderzirkus Rock’n’Roll zu durchleben hat. Ob im hymnisch rockenden „Don’t You Feel Afraid“, dem bösen Grunge „Days Like This“ oder dem kämpferischen „What It Takes“, stets reflektiert Govaert mit schlichten Worten das Drama aus Selbstvertrauen und den Erwartungshaltungen anderer, überprüft die eigene Tauglichkeit fürs Rockstar-Dasein und ringt um Konstanten im flüchtigen Alltag einer travelling band.

Im Musikalischen konnten sie zulegen. Holperte „Nothing Less“ noch reichlich jugendlich daher, sorgen sowohl die straffen Kompositionen als auch die schnörkellosen Arrangements nun für Kurzweiligkeit. Die Songs changieren zwischen britischer Rock-Melancholie und gut krachendem Spät-Grunge amerikanischer Fasson, und oft sind schöne Hooks und ein erfreuliches melodisches Gespür dabei, etwa bei „Take It Baby“ oder dem feinsinnig gezupften Schunkler „Gentle“. Ein Album weiter, und es braucht nicht mal mehr guten Willen.

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