Amon Düül 2: Sirenen in Germanien
Lange her, daß man zuletzt von Amon Düül gehört hat – in jenen seligen Hippie-Zeiten, als die Band in Deutschland ganz neue Töne zauberte. Dabei reichte ihre Bedeutung weiter als bis an die Grenzen des eigenen Landes: Vorbilder waren die Impovisationsund Psychedelia-Meister der amerikanischen Westküste, waren Grateful Dead und Jefferson Airplane, und mindestens so ausladend und traumverloren klangen die Alben von Amon Düül. ^hallus Dei“und “ Yeti“ etwa hießen ihre Platten – ein bißchen mystisch war das alles, aber zumal in der Rückschau gibt es eine Welt der skurrilen Seltsamkeiten zu entdecken. Und Neues, von Amon Düül 2, den verbliebenen Mitgliedern Renate Knaup, Peter Leopold, Chris Karrer und Lothar Meid. Richtig aufgelöst wurde die Band ohnehin nie, sie schlummerte nur im Verborgenen. Mit ,rNada Moonshine“ kehrt sie nun offiziell zurück: Unter vier Minuten geht noch immer nichts, aber 20-Minuten-Epen findet ebenfalls nicht statt. Elektronisch, orientalisch, psychedelisch, sphärisch, schillernd breiten Amon Düül 2 einen Kosmos aus, multilingual und multistilistisch. „Sirens In Germanistan“ heißt ein Song, und das beschreibt die Emphase dieser Musik schon ganz treffend. In den Jahren ihrer Abgeschiedenheit waren die Musiker natürlich auch nicht müßig. Renate Knaup etwa schrieb mal ein kryptisches Hörspiel, „Machine No. 9″, das viel später von Blixa Bargeld entdeckt und gefeiert wurde. So wird manches dem Vergessen entrissen, was der Hippie-Ära zugeschlagen wurde. J^ada Moonshine“ wurde in München aufgenommen, in einem „Grottenolm-Studio“, zwischen „Ratten und Kakerlaken“, wie die Band wahrscheinlich übertreibt Vielleicht aber auch nicht Die Musik jedenfalls ist ein veritables Abenteuer.