Open Range von Kevin Costner :: Start 29.1

Die zwei Männer hocken auf ihren Pferden. Dir Blick schweift in die Weite, über endlos grünes, saftiges Weideland, und während sie darüber reden, gemeinsam in die Stadt zu reiten, um Rache zu nehmen für zwei ermordete Gefährten, sehen sie sich nicht ein einziges Mal an. Es ist ein ebenso einfaches wie beeindruckendes Bild, in dem Trauer, Entschlossenheit und Fatalismus spürbar werden. In „Open Range“ ist alles so behäbig, verschlossen und wortkarg angelegt Trotzdem drückt jeder Moment eine enorme Herzlichkeit aus. Charlie (Kevin Costner) und der alte Boss (Robert Duvall) sind Cowboys, die mit einer kleinen Rinderherde umherziehen. Sie kennen sich seit zehn Jahren, wissen dennoch nichts voneinander, ihr gegenseitiges Vertrauen ist aber unerschütterlich. Als ein despotischer Ranchbesitzer (Michael Gambon) sie vertreiben will, stellen sie sich einem Showdown, dessen roher, verdreckter Realismus an Eastwoods „Erbarmungslos“ erinnert. Den Charakter des einsamen Wolfes hatte Costner derart verinnerlicht, dass er nur noch nervte. So trefflich wie als spröder, stoischer Charlie war er lange nicht, auch wenn er als Regisseur das Ende mit zu heftigem Kitsch verpatzt.

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