Wacken Open Air 2025: So teuer ist der Festivalbesuch dieses Jahr
Wie teuer es dieses Jahr ist und was Ticket und Bier einmal kosteten.
Das Wacken Open Air 2025 ist längst nicht mehr das kleine, günstige Metal-Festival der frühen 90er-Jahre. Aber wie auch, schließlich ist es mittlerweile eines der größten und erfolgreichsten Open-Air-Erlebnisse der Welt. Was einst mit 12 DM (etwa sechs Euro) pro Ticket begann, ist heute ein millionenschweres Großevent mit Ticketpreisen von 333 Euro für vier Tage Festival.
Preise beim Wacken: Teuer sind vor allem die Tickets
Trotz der Preissteigerungen war das Festival auch in diesem Jahr restlos ausverkauft: 85.000 Tickets gingen bereits im September 2024 über den digitalen Tresen. Insgesamt spülten die Ticketverkäufe knapp 30 Millionen Euro in die Kassen der Veranstalter. Hinzu kommen Einnahmen aus Merchandise, Getränken, VIP-Upgrades und weiteren Zusatzangeboten. Die genaue Gewinnspanne bleibt allerdings unbekannt – ein nicht unerheblicher Teil dürfte jedoch an die auftretenden Bands fließen. Branchenkenner vermuten, dass allein Headliner wie Guns N’ Roses mehr eine Million Euro pro Auftritt erhalten könnten.
Die Preisentwicklung ist vor allem bei den Fans regelmäßig Diskussionsthema
Insbesondere beim Bierpreis erhitzen sich die Gemüter jedes Jahr. Seit den frühen 2000er-Jahren, als ein Becher noch drei Euro kostete (und darüber bereits geschimpft wurde), hat sich der Preis fast verdoppelt: 400 Milliliter kosten heute stolze 5,80 Euro. Noch stärker ins Gewicht fallen die gestiegenen Ticketpreise. Sie haben sich seit 2015 nahezu verdoppelt. Obwohl das Festival zwar um einen Tag verlängert wurde, stieg der Preis pro Festivaltag trotzdem um etwa 50 Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Inflation in Deutschland lag im gleichen Zeitraum bei rund 27 Prozent, die durchschnittlichen Löhne stiegen um etwa 33 Prozent. Die Ticketpreise schlagen also deutlich über der allgemeinen Kostenentwicklung aus, wie der „NDR“ mit Verweis auf Infos vom Wacken und Destatis erklärt.
Ein möglicher Grund liegt in den gestiegenen Kosten für Infrastruktur und Künstlergagen. Besonders 2016 und 2017, nach dem „Schlammjahr“ 2015, investierten die Veranstalter viel Geld in die Umgestaltung des sogenannten „Holy Ground“, also des Hauptgeländes. Außerdem ist durch das Streaming-Zeitalter ein wichtiger Einnahmezweig der Bands – der Verkauf physischer Tonträger – fast vollständig weggebrochen. Konzerte und Festivalauftritte sind somit zur Haupteinnahmequelle geworden, was zu deutlich höheren Gagen führt. Festivalgründer Thomas Jensen betont, dass vor allem diese Honorare eine massive Belastung darstellen. Dennoch sieht er das Festival weiterhin als „eine Woche Urlaub für relativ wenig Geld“.
Die „Nebenkosten“ nicht vergessen
Doch das Ticket allein macht nur einen Teil der Gesamtausgaben aus. Anreise, Verpflegung und Campingausrüstung kosten schnell weitere 250 Euro oder mehr – und dabei sind die Preise für Bier, Essen oder Souvenirs auf dem Gelände noch nicht einmal berücksichtigt. Viele Fans überlegen deshalb, ob sich der Besuch noch lohnt – vor allem, wenn das Line-up bei Ticketkauf noch gar nicht bekannt ist. Tatsächlich wurden 2025 viele Tickets auf Zweitplattformen unter Neupreis weiterverkauft, was vielleicht auch auf eine gewisse Enttäuschung schließen lässt. Gleichzeitig zeigen sich viele der angereisten Metalheads zufrieden. Für sie zählt vor allem die Menge und Qualität der Live-Musik – und die bleibt in Wacken einzigartig.