Bob Vylan: „Wir wünschen Juden nicht den Tod!“
Das Punk-Rap-Duo äußert sich erneut nach dem Skandal-Auftritt beim Glastonbury Festival.
Mit ihrem aktivistischen Auftritt beim Glastonbury Festival überschritten Bob Vylan eine Grenze. Die beiden Musiker zeigten auf den Bildschirmen hinter ihnen Slogans wie „Free Palestine“ und ließen das Publikum „Death, death to the IDF“ (gemeint sind die israelischen Streitkräfte, die an den Militäraktionen in Gaza beteiligt sind, Anm. d. Red.) singen.
Dafür gab es deutlicher Worte von der Festivalleitung und Kritik aus der Politik. In einer ersten Reaktion nach den Vorwürfen, antisemitische Slogans verbreitet zu haben, reagierte Sänger Bobby Vylan und machte klar, dass es jetzt an der Zeit sei, für seine Werte einzustehen.
Schon auf der Bühne hatte er laut gesagt: „Wir sind gewalttätige Punks, denn manchmal muss man seine Botschaft mit Gewalt vermitteln, weil das leider die einzige Sprache ist, die manche Menschen verstehen.“
Bob Vylan rufen Fans auf, weiter laut ihre Stimme zu erheben
Nun gibt es erneut ein Statement der Band. „Wir wünschen Juden Arabern oder anderen Rassen oder Volksgruppen nicht den Tod“, schrieb das Duo am Dienstag (01. Juli) in einem Instagram-Post. „Wir sind für die Abschaffung einer gewalttätigen Militärmaschine – einer Maschine, deren Soldaten angewiesen wurden, ‚unnötige tödliche Gewalt‘ gegen unschuldige Zivilisten anzuwenden, die auf Hilfe warteten. Eine Maschine, die einen Großteil von Gaza zerstört hat.“
Zu den negativen Reaktionen, die Bob Vylan erhielten, schrieben die Musiker, dass nicht sie selbst das Problem seien und nur „wegen ihrer Meinungsäußerung ins Visier genommen“ würden. Sie ermutigten ihre Fans, sich weiterhin zu diesem Thema zu äußern.
Bob Vylan: „Wir lenken von der eigentlichen Geschichte ab. Und alle Sanktionen, die gegen uns verhängt werden, sind ebenfalls nur Ablenkungsmanöver. Die Regierung will nicht, dass wir fragen, warum sie angesichts dieser Gräueltaten schweigt. Warum sie nicht mehr unternimmt, um das Töten zu stoppen. Um die Hungernden zu ernähren. Je mehr Zeit sie über Bob Vylan reden, desto weniger Zeit bleibt ihnen, sich für ihre kriminelle Untätigkeit zu verantworten.“
Der Glastonbury-Auftritt hatte für die Band konkrete Folgen über den Shitstorm hinaus. Das US-Außenministerium hob ihre Visa auf, wodurch ihre bevorstehende Nordamerika-Tournee in Gefahr ist. Der stellvertretende Außenminister Christopher Landau schrieb am Montag (30. Juni) auf X, dass „Ausländer, die Gewalt und Hass verherrlichen, in unserem Land nicht willkommen sind“.