Warum die Trump-Regierung 500 Tonnen Notnahrung verbrennen will

Genug Nahrung, um etwa 1,5 Millionen Kinder eine Woche lang zu versorgen, läuft heute ab. Was die Trump-Regierung jetzt tun will

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Gegen Ende der Biden-Regierung gab die US-amerikanische Behörde für internationale Entwicklung (USAID) laut einem Bericht des „Atlantic“ rund 800.000 US-Dollar für energiereiche Kekse aus. Diese sollten Menschen helfen, die von Naturkatastrophen betroffen sind oder vor Krieg fliehen. Nach der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus lagerte die für Kinder in Afghanistan und Pakistan bestimmte Nahrung Berichten zufolge ungenutzt in einem Lagerhaus in Dubai. Weil Trump und der ehemalige DOGE-Chef Elon Musk weite Teile der Bundesbehörden demontierten. Darunter auch das Amt für auswärtige Hilfe.

1,5 Millionen Kinder könnten versorgt werden

Früher hätten langjährige Mitarbeiter die Kekse an das Welternährungsprogramm übergeben können, so das Magazin. Doch Angestellte erklärten, dass Musks sogenannte DOGE USAID so sehr geschwächt habe, dass Hilfsgüter ohne Freigabe der neuen politischen Leitung nicht bewegt werden könnten. Tausende Mitarbeiter wurden entlassen oder beurlaubt. Die Verantwortung lag zunächst bei Trump-Ernanntem Pete Marocco, wurde dann jedoch an Jeremy Lewin weitergegeben, der stellvertretender Administrator für Politik und Programme der verbliebenen USAID-Struktur wurde. (ROLLING STONE hatte zuvor über Lewins mutmaßliche gewalttätige Vergangenheit und rassistische Bemerkungen berichtet.) Mitarbeiter, die Genehmigungen zur Freigabe der Notrationen beantragten, gaben an, nie eine Antwort erhalten zu haben. Es ist unklar, ob Marocco oder Lewin die Memos jemals gesehen haben.

Nun soll laut dem „Atlantic“ genug Nahrung, um etwa 1,5 Millionen Kinder eine Woche lang zu ernähren. heute ablaufen. Insgesamt fast 500 metrische Tonnen Notnahrung. Trotz der Zusicherung von Außenminister Marco Rubio im Mai gegenüber Vertretern des Haushaltsausschusses des Repräsentantenhauses, dass Nahrungsmittelhilfe die vorgesehenen Empfänger erreichen werde, plant die Trump-Regierung Berichten zufolge, 130.000 US-Dollar auszugeben. Um die Kekse zu verbrennen, statt sie an bedürftige Kinder zu schicken.

Während durch unsachgemäße Lagerung, Überschwemmungen oder Terrorgruppen jährlich einige Dutzend Tonnen an Lebensmittelhilfe verloren gehen könnten, sagte ein USAID-Mitarbeiter, er habe in all seinen Dienstjahren noch nie so viele verschwendete Kekse erlebt.

Tonnenweise Lebensmittel blockiert

Laut USAID-Bestandslisten lagerten bereits im Januar mehr als 60.000 metrische Tonnen von der US-Regierung gekaufte Lebensmittel in Lagerhäusern auf der ganzen Welt. Darunter 36.000 Pfund Erbsen, Öl und Getreide. Eine ehemalige ranghohe Beamtin des USAID-Büros für humanitäre Hilfe sagte dem „Atlantic“, dass zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens Anfang Juli nur ein kleiner Teil der Lebensmittel weitertransportiert worden sei. Ein aktueller Mitarbeiter berichtete, dass kleine Lieferungen inzwischen ein Lagerhaus in Dschibuti verlassen hätten. Allerdings sei wegen der massiven Kürzungen bei USAID und dem Fehlen wichtiger Koordinatoren für Transport und Verteilung unklar, ob die Hilfspakete überhaupt jemals ihre Bestimmungsorte erreichen werden.

Charisma Madarang schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil