Speaker Mike Johnson distanziert sich von Trump und fordert Freigabe der Epstein-Akten

„Wir sollten alles offenlegen und das Volk entscheiden lassen“, sagte Mike Johnson am Dienstag. Und er geht auf Abstand zu Trump

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Speaker Mike Johnson (R-La.) und andere Republikaner distanzierten sich von der Entscheidung der Trump-Regierung, die Regierungsakten zur Untersuchung des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein unter Verschluss zu halten.

„Ich bin für Transparenz“

Johnson forderte das Justizministerium auf, Dokumente und Informationen im Zusammenhang mit der Untersuchung gegen den in Ungnade gefallenen Finanzier zu veröffentlichen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde, und erklärte, dass Generalstaatsanwältin Pam Bondi frühere Äußerungen zu dem Thema erklären müsse. Es ist das erste Mal, dass sich Johnson, ein enger Verbündeter Trumps, so öffentlich gegen den Präsidenten stellt.

In einem Interview am Dienstag mit dem konservativen Kommentator Benny Johnson wurde der Republikaner aus Louisiana zu dem Thema befragt. Er sagte: „Ich bin für Transparenz.“ Der Speaker fügte hinzu: „Schauen Sie, [der ehemalige Präsident] Reagan hat uns immer gesagt, wir sollten dem amerikanischen Volk vertrauen. Und ich glaube an dieses Prinzip. Und ich weiß, dass Präsident Trump das auch tut. Ich vertraue ihm. Ich meine, er hat ein Team seiner Wahl zusammengestellt. Sie leisten großartige Arbeit. Es ist ein sehr heikles Thema. Aber wir sollten alles offenlegen. Das Volk entscheiden lassen.“

Kritik an Bondi wegen widersprüchlicher Aussagen

Johnson sagte dem Podcast-Moderator außerdem, dass Bondi ihre Aussage vom Anfang des Jahres präzisieren müsse, als sie bei Fox News sagte, eine Epstein-Kundenliste liege „gerade auf meinem Schreibtisch zur Durchsicht“. Bondi behauptete später, sie habe die Akten lediglich im Allgemeinen gemeint.

„Ich denke, sie sprach über Dokumente. so wie ich das verstanden habe, die auf ihrem Schreibtisch lagen“, sagte er. „Ich weiß nicht, ob sie konkret von einer Liste sprach. Oder was auch immer. Aber sie muss sich erklären und das für alle klarstellen.“

Justizministerium stellt Ermittlungen ein

Letzte Woche gab das Justizministerium in einem Memo bekannt, dass es die Untersuchung gegen Epstein abschließt. Epstein verstarb demnach durch Suizid gestorben. Und es gebe keine „belastende“ Kundenliste von Personen, die möglicherweise an Epsteins Menschenhandelsring beteiligt waren und die eine weitere Untersuchung rechtfertige. Das Memo hat eine schwelende Revolte innerhalb des MAGA-Medienuniversums ausgelöst. Es widerspricht den Forderungen prominenter Persönlichkeiten innerhalb der Trump-Regierung – darunter Bondi und FBI-Direktor Kash Patel – nach Gerechtigkeit für die Opfer.

Charisma Madarang schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil