AUDIO BOOKS liefern Pophistory mit O-Ton

Geoflrey Giuliano hat eine Stimme so breitgezogen wie Kaugummi. Seine Weihnachts-Story verbindet Melos und Drama, denn seine Firma sitzt in Kalifornien, und sein Heiland flutschte durch die Wehen unter dem Feuersturm durchgeknallter Krauts: „On October 9th, 1940, with Liverpool under heavy bombing from the Nazis, John Winston Lennon was born…“

Auf 2 x 5 CDs „The Beatles In Their Own Words“ und „The Beatles Inside

Interviews“ spickt Biograph Giuliano pophistorische Panegyrik mit O-Tönen der fabulierenden Four. Manche der Interviewfetzen sind wahre Ohrkrepieret, Manches weist aber auch darauf hin, daß hier ein Rockaholic am Werk war, der eine Fülle von Aufnahmen zusammengestellt hat für ein infopralles Produkt in der Flut des jüngsten Audio-Book-Booms.

In Amerika sind die Dinger „Bandware“ im doppelten Wortsinne. Time Warner ließ Grace Slick ihr autobiographisches „Somebody To Love“ vorlesen, und Motown-Gründer Gordy stellte die Geschichte seines Labels vor. CKh)raL Hierzulande kommt der Trend gerade in Schwung. Die Beatles-Aufnahmen wurden 1996 von Delta-Music in Frechen bzw. deren Tochterfirma in Santa Monica herausgegeben und schlummerten im Dornröschenschlaf, bis…

Hätten wir damals die Augen zugemacht, als John und Yoko Betthüten für den Frieden zelebrierten, es hätte sich ein skurriles Hörmuster ergeben: nervende Sitars im aufgekratzten Frage-und-Antwort-Chaos, wo Botschaften die Faustschläge ersetzen, die man eher erwartet, aber – „Love & Peace“, you know – und wo die „press Conference“ Lieblingsspielzeug der Pop-Elite geworden war. „Everything’s hard, you know.“ – so John. Und Yoko verteidigt dies: „…if everybody loved Hitler, he wouldn’t be there.“

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