Bob Dylan des Plagiats bezichtigt

Nicht abgeschrieben, sondern abgemalt: Kunstexperten behaupten Bob Dylan habe seine Werke seiner „The Asia Series“-Reihe von alten Fotografien kopiert.

Das Unwort des Jahres 2011 ist wohl eindeutig „Plagiat“. Nicht nur vor Politikern wird – ob nun zu Recht oder zu Unrecht – nicht Halt gemacht, nein, nun wird auch noch Bob Dylan himself beschuldigt, abgemalt zu haben.

Streitpunkt ist in diesem Fall die Gemäldereihe „The Asia Series“, die derzeit in der Gagosian Gallery in Manhattan betrachtet werden kann. Diese seien eigentlich ein Teil von Dylans „visuellen Tagebuchs“, das während seiner letzten Asienreise durch Japan, China und Vietnam entstanden sein soll. Auffällig scheint allerdings zu sein, dass Dylans Werke eine frappierende Ähnlichkeit mit Fotografien von Henri Cartier-Bresson oder Léon Busy haben.

„Das was an dieser Serie am meisten auffällt, ist dass Dylan nicht nur eine Fotografie verwendet hat, um sich inspirieren zu lassen, er hat ebenso die Komposition des Fotografen verwendet und sie exakt kopiert“, so Kunst- und Dylankritiker Michael Gray in seinem Blog, Bob Dylan Encyclopedia. „Er ist so nah am Original geblieben wie nur möglich.“

Das spaltet natürlich auch seine Fans: Die einen sind besorgt, weil Dylans Gemälde doch nicht so originär zu sein scheinen, wie man anfangs dachte, die anderen verteidigen ihn und argumentieren, dass „Zitieren“ doch eine Tradition der Kunst sei. Und seien wir doch mal ehrlich: Auch das Abmalen will gekonnt sein.

Sehen Sie hier einige ausgewählte Werke von Bob Dylan.

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