Bobbie Gentry – The Delta Sweete

1968 Capitol

Über das dunkle Mysterium ihrer „Ode To Billie Joe“ wurden gelehrte Abhandlungen geschrieben und spekulative Filme gedreht, doch blieb die zweite LP der Schönen leider unbesungen. Dabei böte das Konzeptalbum über die Lebensumstände im tiefen Süden ausreichend Stoff für Bücher und Sequels. Musikalisch ist „The Delta Sweete“ eine Fortschreibung von „Ode“, mit ähnlich gärenden Swamp-Rhythmen als Basis für Country und Soul, Folk und Blues, „Okolona River Bottom Band“ bedient sich gar derselben Kadenz, doch bilden die Vignetten eine Delta-Suite, blättern alte Fotoalben auf mit Bildern aus idyllischen Kindertagen in Mississippi, von Kirchenfesten und herrschaftlichem Gebaren. Die meisten Songs schrieb Gentry selbst, andere von Mose Allison oder Doug Kershaw fügen sich prächtig ins Gemälde. Und Boy, konnte die Lady singen!

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