Eine Listening Session mit dem Goldjungen Maximilian Hecker

Am Ecktisch eines italienischen Restaurants in Berlin sitzt Maximilian Hecker und nippt an der dritten Tasse Bronchialtee. Neben sich eine Vase mit langstieliger Rose als dezenter Verweis auf den Titel des zweiten Albums, vor ihm ein CD- Rekorder, aus dem die Siebziger-Jahre-Balladen erklingen, zu denen der er auf Bitte des Interviewers Stellung beziehen soll. Denn Heckers aktuelles Werk „Rose“ vermag vom ersten Mellotron-Ton an eine Assoziationskette in Gang zu setzen, die bei Moody Blues anlängt und beim Alan Parsons Project noch lange nicht aufhört. Von allen Beispielen lässt Hecker nur das bekannteste als Einfluss gelten, Eric Carmens „All By Myself“: „Das kenne ich noch aus der Zeit, als ich die Kuschelrock-Sampler hörte. Die enthielten ja lauter so dichte Songs.“ Und er führt mit Barry Manilows „Mandy und Nilssons „Without You weitere Mainstream-Hits an, in denen er mehr Gemeinsamkeiten mit seinen „Anbetungsliedern“ sieht als in der Melancholie von Nick Drake, mit dem er so oft verglichen wird. „Mir geht es nicht um traurige Lieder an sich, sondern darum, mit dramatischen Mitteln ein transzendentes Gefühl herzustellen. Wenn meine Musik bei mir selbst dieses Freiwerden vom Körper bewirkt, habe ich das Hauptziel erreicht.“

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