Eminem wird auch den bösen alten Slim Shady mitbringen, wenn er Deutschland heimsucht

Sind die Kerle erst mal richtig berühmt, wird nur noch in Trophäen abgerechnet. Also: Unter Eminems jüngsten Vitrinen-Oschis ist ein „Boxoffice Germany Award“ in Silber, nachdem beim Film „8 Mile“ am 18. deutschen Spieltag der zweimillionste Zuschauer begrüßt wurde. Ob er für die Oscars nominiert wird, wissen wir bei Redaktionsschluss leider immer noch nicht. Sieht aber so aus. Passieren kann eh alles, seit der einst als asozialer Faulmund Gebrandmarkte von allen Entertainment-Repräsentanten furchtlos umarmt wird. Wer „8 Mile“ gesehen hat, weiß warum: Einen vorbildlicheren Bürger als Eminem-Charakter Jimmy Smith kann man sich kaum vorstellen. Ein ehrlicher Malocher, der sich nicht auf fremde Hilfe verlässt. Wenn nur alle Unterprivilegierten so genügsam wären, wird sich mancher Kongressabgeordnete gedacht haben.

Auch die Musik Eminems ist (gekrönt von seinen Stücken auf dem Soundtrack-Album) in den letzten Jahren immer zivilisierter und nachvollziehbarer geworden. Was bei den Europa-Konzerten der, Anger Management-Tour sicher nicht ins Gewicht fällt: Da wird er den bösen Slim Shady wieder aus der Gummizelle lassen und unsachgemäß mit der Kettensäge hantieren.“Anger Management“ war auch den rund 1000 Fans zu empfehlen, die vor dem „Virgin Megastore“ von Glasgow teilweise die ganze Nacht angestanden hatten, um Karten für den örtlichen Eminem-Gig zu bekommen. V&nige Minuten nachdem der Verkauf begonnen hatte, stürzte nämlich der Ticket-Computer des Ladens ab während die Langschläfer ihre Karten gemütlich online buchten, gingen sämtliche Ansteher leer aus. Musik kann manchmal so aggressiv machen.

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