Ghost Dog

von Jim Jarmusch

Am Ende des späten Western-Booms drehte Jarmusch 1995 ab einer der wenigen wahren Off-Hollywood-Regisseure mit „Dead Man“ seinen melancholischen Abgesang, schwarzweiß und im Stil eines Stummfilms, wozu Neil bung seine Gitarre heulen ließ. Zum pochenden Score des Wu Tang-Clan-Shoguns RZA reflektiert er nun die stilisierte Renaissance des Gangsterfilms, die sich seit Tarantinos „Reservoir Dogs“ vor allem aus der asiatischen Ästhetik und Philosophie speist „Ghost Dog – Der Weg des Samurai“ verweist als Hommage an Kurosawas „Rashomon“ auch auf Coppolas „Pate“ und Melvilles „Le Samourai“. Forest Whittaker spielt einen Profikiller, der ebenso behäbig wie Marion Brando und zielstrebig wie Chow Yun-Fat aus Woos „The Killer“ agiert. Er lebt nach dem Kodex der Samurai mit Tauben in seiner Hütte auf einem Dach. Sein einziger Freund ist ein Eisverkäufer, der nur Französisch spricht, später lernt er wie Bessons „Leon“ ein kleines Mädchen kennen. Als ihn Mafiosi einer kauzig-chaotischen Seniorensippe umlegen wollen, kommt es zum Showdown um Treue und Tod. Eine poetische Ballade als amüsante und brillante Meditation.

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