Innervisions – Stevie Wonder

In der schwarzen Musik waren die frühen siebziger Jahre vom Aufbruch geprägt. Black Power, Motown, Memphis Soul und Malcolm X waren vorbei, jetzt galt es neue Formen, neue Visionen, neue Antworten zu finden. Dass ausgerechnet der blinde Junge mit der Mundharmonika, der die Welt mit fröhlichem R’n’B ä la „Uptight (Everything’s Alright)“ entzückt hatte, neben Marvin Gaye, Curtis Mayfield und Sly Stone zum Wortführer des selbstbewussten 70s Soul wurde, lag vor allem an diesem Album und seinem Vorgänger „Talking Book“ (1972). Mit einer Leichtigkeit und Virtuosität, die ihm das Etikett „Mozart des Soul“ einbrachte, montierte Wonder Versatzstücke aus R’n’B, Rock Et Blues mit modernster Studiotechnik zu betörenden Songperlen, die ihn zudem als nicht nur hochtalentierten, sondern auch gereiften Komponisten auswiesen. Das epische „Living In The City“, das funkige „Higher Ground“, das vitale „Too High“, das introspektive „Jesus Children Of America“ – alles Teil eines faszinierend schillernden Kaleidoskops von brillantem Entertainment.

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