NORA

von Pat Murphy ab 31. August

Unbescheiden wie er ist, hatte sich Ewan McGregor als Co-Produzent gleich die anspruchsvollste männliche Rolle gesichert. Er spielt keinen Geringeren als den Iren James Joyce, den größten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Zentrale Gestalt aber ist Nora Barnade, die impulsive Freundin des Dichters. In komplexen Szenen zeichnet die irische Regisseurin Pat Murphy das Psychogramm einer Frau, die sich von einer Landpomeranze zu einem sich sexuell auslebenden Freigeist entwickelt. Susan Lynch spielt diese mit ungebrochener Energie zwischen Verzweiflung, Lust und Hörigkeit Schon bei ihrem ersten Treffen am 16. Juni 1904 – an diesem Tag lässt Joyce später seinen Roman „Ulysses“ spielen – holt das Zimmermädchen Nora dem Möchtegern-Autor Jim alias James einen runter. Ihre Beziehung bleibt libidiös geprägt, intellektuell steht Nora weit unter Joyce; doch das stört beide nicht. Das Liebespaar flieht aus dem spießigen Dublin in das mediterrane Triest, wo der Autor schamlos Noras Erlebnisse zu eigenen Geschichten verwertet Eine bizarre Symbiose, elegant verfilmt!

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