Broilers

(sic!)

Späte Meisterschaft: Die Düsseldorfer sind endlich im Punkrock-Olymp

Dieses Album ist eine späte Meisterschaft. Endlich auf dem Olymp des deutschsprachigen Punkrocks, wo seit Jahrzehnten knallharte und melodische Passagen in wilden Wechseln zusammengehackt werden. In ihrem Song „Wehende Fahnen“ vom 1983er Album „Opel-Gang“ haben Die Toten Hosen diesen stürmischen Wallungen ein Denkmal gesetzt.

Ohooo-Chorus

34 Jahre später sind die Stilmittel geblieben, die Flamme der aufrechten Bühnenkämpfer lodert heller denn je. Für immer Punk. Und so wird das siebte Studioalbum der Düsseldorfer Broilers zum dynamischen Hammer. Bereits nach „Nur ein Land“ und „Bitteres Manifest“ hängt man atemlos in den Seilen. Gitarren und Bass ultraschnell, das Schlagzeug überholt sich selbst. Alle 90 Sekunden setzt ein auf Hall gemischter „Ohooohooo“-Chorus ein.

Mastermind und Sänger Sammy Amara, ein cooler Überzeugungstäter, wettert gegen Nationalismus und Faschos von nebenan. Bei den wenigen ruhigeren Passagen klingt Amara wie ein Kneipenpoet. Inter­essante Variante, doch sie wollen Speed. Tempolimit, nein danke! (Skull & Palms)