Two Gallants – Two Gallants :: Das Duo aus San Francisco legt schon wieder großartige Songs vor

There’s something about the way he sees things“, sagt Tyson Vogel über die Songs von Adam Stephens. Tatsächlich ist es vor allem seine oft unbarmherzige, aber nie herzlose Perspektive auf Leben, Liebe und immer auch auf sich, die Two Gallants zu der besonderen Band macht, die sie sind. Mal abgesehen davon natürlich, dass Stephens dies auch noch mit einer Stimme intoniert, die – verlockend wie ein brennender Reifen in der Manege – keinen Widerspruch duldet und dazu in Vogel einen ihm traumwandlerisch verbundenen Partner am Schlagzeug hat, der das Duo aus San Francisco zum besten seit House Of Freaks macht, an die sich hoffentlich noch irgendjemand erinnert. Und manchmal sieht Adam Stephens dabei sogar Dinge, von denen „kein anderer wissen sollte“, wie in der dunkel-magischen Beschwörung „Fly Low Carrion Crow“.

Der Ruf nach der erlösenden Aas-Krähe knüpft an das akustische Minialbum-Zwischenspiel „The Scenery Of Farewell“

aus diesem Frühjahr an, und auch der maximal traurige Abschiedsbrief „Trembling Ot The Rose“ hätte dort schon seinen Platz finden können. Hier steht er wie eine fast tote Blume, die ein letztes Mal nach Wasser ruft, im Zentrum von „Tim Gallants“. Dort, wo Adam Stephens zwischen „Help Me Make 1t Thru The Night“-Flehen und einem kräftigen „What the fuck!“ am nächsten, kühlen Morgen nach seinem Seelenheil als ein bisschen böser Junge sucht. „I don’t wanna see you fall, I wanna see you fail“, singt er gehässig von der Bahnsteigkante in „Reflections Of The Marionette“, in dem Two Gallants die ganze Dichte und Dynamik ihres Stils und Sounds ausspielen. Um dann mit „Ribbons Round My Tongue“ ein fast klassisch anmutendes Country-Melodram aufzuführen: „If ever I could love myself, then I stop loving you.“ Ach, Adam. Platz für Romantik bleibt da nicht wirklich.

Two Gallants beenden „Two Gallants“ mit „My Baby’s Gone“. Nehmen sich ein klischeesattes (Blues-)Thema her, zerfasern und zerspielen es mit fröhlichem Gusto. Und wie sie da mittendrin den Song fast anhalten und nur ihre beiden Stimmen den Weg zum nächsten Ausbruch weisen… Genau, das hatten wir eingangs noch vergessen, „there’s something about the way they sing together…“

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