Sorge um Wacken: Wird der Regen doch zu stark?
Es schüttet und schüttet in Wacken. Hält das Festival dem Regen stand?
Der Deutsche Wetterdienst hat für weite Teile Norddeutschlands vor „heftigem Starkregen“ in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (31. Juli) gewarnt. Betroffen davon ist auch das Gelände des Wacken Open Air im Kreis Steinburg. Erwartet werden Niederschlagsmengen zwischen 35 und 60 Litern pro Quadratmeter. Könnten diese Wassermengen das Festival vorzeitig beenden?
Wetterumschwung bei Saltatio Mortis
Beinahe auf die Minute genau sollte sich die Prognose vom Deutschen Wetterdienst bewahrheitheiten. Als die Mittelalter-Rockband Saltatio Mortis um kurz vor 22.30 Uhr die Bühne betrat, verschlechterte sich die Wetterlage dramatisch. Der Regen prasselte erbarmunglos auf die vielen Metal-Fans vor der Hauptbühne hinab. „Ihr habt den ganzen Tag hier durchgehalten“, begann Saltatio-Mortis-Frontmann Jörg Roth, „ihr seid der Wahnsinn!“
Die Formation aus dem Main-Kinzig-Kreis hatte sich diese Show wohl etwas anders vorgestellt. Schließlich wollte Saltatio Mortis hier mit 85.000 anwesenden Festivalbesucher:innen ihr 25-jähriges Bandjubiläum feiern. „Jetzt sind wir sowieso schon pitschnass. Also scheiß drauf!“, schwor Roth die Metalheads vor der Bühne ein.
Sicherheitsmaßnahmen: Droht erneute Evakuierung?
Laut DWD gilt die Regenwarnung noch bis zum Donnerstagmorgen (31. Juli) um 6.00 Uhr. Kurzfristige Sicherheitsmaßnahmen ergriff die Festival-Orga sofort. So sollen Autos und Camper ab jetzt möglichst nicht mehr bewegt werden. Wer jetzt vom Gelände fährt, wird voraussichtlich nicht mehr zum Camp zurückfahren dürfen.
Die Nacht auf Donnerstag könnte nun schon die zweite Nacht in Folge mit Evakuierungsdurchsage werden. In der Nacht zuvor sah man sich seitens der Veranstalter zum Äußersten gezwungen und sprach durch die Lautsprecher eine Räumung des Festivalgeländes aus. Eine Entwarnung folgte wenige Stunden später.
Schietwetter: Ein Wacken-Stammgast
Eines ist sicher: Auch dieses Jahr ist auf dem Wacken Open Air wieder die Schlammschlacht ausgerufen. Seit über drei Jahrzehnten pilgern Fans aus aller Welt in das kleine norddeutsche Dorf und nehmen das typische schlechte Wetter anscheinend gerne in Kauf. Neunmal in der Geschichte des Mega-Events lag die durchschnittliche Niederschlagsmenge laut NDR bei über zehn Litern pro Quadratmeter, viermal gar über 20 Litern pro Quadratmeter. Besonders stark regnete es 2005, 2011, 2012 und 2019. 2023 verursachte das schlechte Wetter sogar einen vorzeitigen Einlassstopp. Ob es dieses Jahr wohl zu einem neuen Regen-Rekord kommt?