Woody Allen: Cate Blanchett und Alec Baldwin melden sich wegen Missbrauchsvorwürfen zu Wort

Nachdem Woody Allens Adoptivtochter Dylan Farrow in einem offenen Brief dem Filmemacher sexuellen Missbrauch vorwarf, melden sich nun neben Allens Pressesprecher auch Cate Blanchett und Alec Baldwin zu Wort.

Bis dato schwieg der US-amerikanische Filmemacher Woody Allen zu den Missbrauchsvorwürfen seiner Adoptivtochter Dylan Farrow, die in einem offenen Brief in der New York Times erstmals darüber sprach, vom Regisseur in ihrer Kindheit mehrfach sexuell misshandelt worden zu sein. Dieses Schweigen dürfte bald ein Ende haben: „Mr. Allen hat den Artikel gelesen, und findet ihn unwahr und würdelos. Er wird sehr bald antworten“, hieß es seitens eines Sprechers.

Die Missbrauchsvorwürfe existieren bereits seit 1992. „Zu dieser Zeit“, so Allens Sprecher, „wurde eine ausgiebige Untersuchung von mehreren, von Gericht erkorenen unabhängigen Experten durchgeführt. Die Experten kamen zum Ergebnis, dass kein glaubhafter Beweis eines Missbrauchs vorlag; dass Dylan Farrow eine Unfähgkeit hatte, zwischen Fantasie und Realität zu unterscheiden, und dass Dylan Farrow möglicherweise von ihrer Mutter Mia Farrow gecoacht wurde. Keine Anklage wurde erhoben“.

Anlass für Farrow, erstmals ihre Sicht der Dinge darzustellen, war der Ärger über die Ehrung des Adoptivvaters bei den Golden-Globe-Awards. „Der Schmerz wurde von Hollywood noch verschlimmert. Fast alle meiner Helden hatten ein blindes Auge. Die meisten fanden es einfacher, die Uneindeutigkeit zu akzeptieren, zu sagen ‚wer weiß schon, was passiert ist‘, so zu tun, als ob nicht falsch wäre“.

Farrow wendet sich im offenen Brief dezidiert an Schauspieler, die in Filmen des 78-Järigen mitgespielt haben: „Was, wenn es dein Kind gewesen wäre, Cate Blanchett? Louis CK? Alec Baldwin? Was, wenn du es gewesen wärst, Emma Stone? Oder du, Scarlett Johansson? Du kanntest mich, seit ich ein kleines Mädchen war, Diane Keaton. Hast du mich vergessen?“. Den ganzen Brief im Wortlaut gibt es hier.

Nun melden sichauch Cate Blanchett und Alec Baldwin zu Wort, die beide in Allens aktuellem Film „Blue Jasmin“ tragende Rollen spielen.

Auf dem Santa Barbara International Filmfest darauf angesprochen, fand Cate Blanchett ruhige Worte. „Es ist offensichtlich eine lange und schmerzvolle Situation für die Familie, und ich hoffe, dass sie eine Lösung und Frieden finden“, sagte die Schauspielerin, die für ihre Rolle in Allens neuen Film „Blue Jasmine“ für den Oscar nominiert ist.

Weniger diplomatisch zeigte sich Alec Baldwin via Twitter: „Was zum Teufel ist mit euch los, dass ihr glaubt, wir müssen alle den persönlichen Kampf der Familie kommentieren. Also wisst ihr, wer schuldig ist? Ihr persönlich wisst das?“, so Baldwin. „Ihr liegt falsch wenn ihr glaubt, dass es in diesem Familienproblem einen Platz für mich oder jeden anderen Outsider gibt“. Baldwin löschte seine Tweets später.

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