Teenager soll Messerangriff beim Oasis-Reunion-Konzert geplant haben
Der nicht namentlich genannte Verdächtige wollte Berichten zufolge einen Angriff nach dem Vorbild des Anschlags verüben, bei dem letzten Sommer drei junge Mädchen bei einer Tanzstunde mit Taylor-Swift-Motto getötet wurden
Ein 17-Jähriger in Wales ist im vergangenen Monat beschuldigt worden, einen Messerangriff geplant zu haben. Darunter auch einen Anschlag auf Fans beim ersten Reunion-Konzert von Oasis, Das berichtet die „Times“.
„Orte zum Angreifen“: Liste auf dem Handy
Laut den Anklägern erzählte der Teenager (dessen Name aufgrund seines Alters nicht veröffentlicht wurde) im vergangenen Monat einem Berater, dass er einen „Rudakubana-ähnlichen Angriff“ durchführen wolle – in Anlehnung an Axel Rudakubana, den 18-Jährigen, der sich schuldig bekannte, im vergangenen Sommer drei junge Mädchen bei einer Tanzstunde mit Taylor-Swift-Motto in Southport, England, getötet zu haben.
Der Teenager soll Freunden von dem möglichen Plan erzählt haben, beim Oasis-Konzert am 4. Juli in Cardiff einen Angriff zu verüben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, er habe auch seine Schule als mögliches Ziel recherchiert. Zudem habe er auf seinem Handy eine Notiz unter dem Titel „Orte zum Angreifen“ gespeichert, in der unter anderem eine nahegelegene Tanzschule aufgeführt war.
Darüber hinaus sagte die Staatsanwaltschaft, der Teenager habe online recherchiert, wie man an ein großes Messer kommt. Er habe einem Freund ein Foto eines zum Verkauf stehenden Messers geschickt. Und gefragt: „Würde das funktionieren?“
Der mutmaßliche Wunsch des Verdächtigen, den Angriff von Southport zu imitieren, ging laut Anklage über das Gespräch mit dem Berater hinaus. So habe er Bilder von Rudakubana recherchiert und gespeichert. Auf Snapchat die Opfer von Southport verspottet. Sowie Rudakubana gelobt und in Chats mit anderen seinen Wunsch geäußert, einen ähnlichen Anschlag zu begehen. Der Verdächtige soll auch dasselbe al-Qaida-Trainingshandbuch auf seinem Handy gespeichert haben, das Rudakubana bei sich hatte.
Familie schlug Alarm
Die Familie des Verdächtigen äußerte Bedenken wegen seines Verhaltens, was zu dem Termin beim Berater führte. Eine Person, mit der er auf Snapchat geschrieben hatte, meldete ihn bei der Polizei. Ein weiterer Polizeibericht folgte nach dem Gespräch mit dem Berater.
Trotz der vorliegenden Beweise konnten die Ankläger dem Verdächtigen letztlich keine Planung eines terroristischen Anschlags vorwerfen. Weil er keine Ideologie verfolgte, die laut britischem Recht als Terrorismus gilt. Stattdessen wurde er wegen Besitzes eines für terroristische Zwecke nützlichen Dokuments angeklagt. Ein Vorwurf, den er inzwischen eingeräumt hat. (Rudakubana wurde wegen eines ähnlichen Delikts verurteilt, das in seine Gesamtstrafe von 52 Jahren einfloss. Darunter 18 Monate für das Dokument.)
Ein Datum für die Urteilsverkündung im Fall des Teenagers steht noch aus.