Video-Interview

WizTheMc: Der Lüneburger, der die Welt erobern will

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An ihm war es schwer dieses Jahr vorbeizukommen: „Show Me Love“ läuft im Radio, ging viral und brachte ihn sogar auf die Coachella-Bühne, nachdem Tyla ein Feature machen wollte. Nur wenige wissen: WizTheMc ist Deutscher – aufgewachsen in Lüneburg, mit südafrikanischen Wurzeln und einer Waldorfschul-Vergangenheit.

„Ich will der bekannteste Künstler der Welt werden“

Sein Ziel ist klar:„Ich will der bekannteste Künstler der Welt werden – und in zwei Jahren auf dem Rolling-Stone-Cover sein.“ Der Weg  jedoch zuletzt schwieriger, sein Label-Deal bei Trippie Reds 10K Projects platzte, der Manager wurde gefeuert, Geld war knapp. „Diese Zeit war blurry“, sagt er. „Aber wenn du Künstler werden willst, suchst du dir halt den schwierigsten Weg aus. Man muss scheitern, um sich selbst kennenzulernen.“ Trotzdem machte er weiter – ohne Plan B. „Ich leb meinen Traum, aber manchmal verdien ich weniger als andere. Ist okay. Ich weiß, warum ich’s mache.“

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Vom L.A.-Traum zurück nach Berlin

Heute lebt WizTheMc in Berlin. „Ich wollte nie in Deutschland sein“, erzählt er. „Aber als ich letzten Sommer broke aus L.A. zurückkam, hatte ich zum ersten Mal keinen Plan – und genau da hab ich Berlin lieben gelernt. Die Spätis, die Freunde, die Ruhe. Wenn du broke bist, merkst du, wie doll du dein Umfeld liebst.“ Mit „Show Me Love“ kam der Durchbruch. Für ihn mehr als Erfolg: „Das war ein Zeichen vom Universum. Die Jahre ackern, die Struggles – alles hat sich gelohnt. Aber es ist kein Endpunkt, eher ein neues Kapitel.“In Lüneburg erinnert er sich an Freiräume. „Waldorfschule war perfekt für mich. Keine Noten bis zur Zehnten – ich konnt mich heimlich auf Kunst konzentrieren.“ Mit 18 zog er nach Toronto, um seine Musik zu testen. Zwischen Berlin und Kapstadt, wo sein Vater lebt, fand er schließlich seinen Sound. „In Kapstadt hab ich Amapiano entdeckt – chillige, ehrliche Musik. Kein Druck, einfach Gefühl.“

„Kein Drama, keine Skandale – nur Songs, die bleiben“

Seine Songs entstehen irgendwo zwischen Realität und Fantasie. „Ich will Emotionen erzeugen, nicht Tagebuch führen. Billie Eilish ist da mein Beispiel – du fühlst’s, auch wenn’s nie passiert ist.“ Wohin die Reise geht? „Ins Studio. Weitermachen. Ich will einer von den Künstlern sein, bei denen Musik im Mittelpunkt steht. Kein Drama, keine Skandale – nur Songs, die bleiben.“Und dann grinst er: „Wenn ich 2027 noch nicht auf dem Rolling Stone-Cover bin, hab ich reingeschissen. Aber ich würd mir auch vergeben – und’s im Jahr drauf machen.“