Rockers Hi-Fi – Hamburg, Markthale

Ist das das Paradies? Delphine schnellen durchs Wasser, Sonnenblumen beugen sich im Wind – und irgendwo brutzeln Spiegeleier mit Bratwürstchen. Auf den drei runden Leinwänden, die Rockers Hi-Fi wie riesige Radarschirme aufs Publikum gerichtet haben, blitzt ein seltsamer Bildermix auf. Der steht dem Klangmix ihres Albums „Mish Mash „, für das die Beat-Propheten aus Birmingham Bach auf Bacharach reimen, in nichts nach. Außerdem lassen Glynn Bush und Dick Wittingham nicht gerne die Stars raushängen, auch wenn sie uns momentan von jeder Litfaßsäule anlächeln. Die Dub-Popper lieben es, sich im flirrenden Geflecht aus Image und Sound zu versenken. Bush taucht daraus nur einmal kurz mit dem Baß am Bühnenrand auf, Wittingham wurschtelt indes irgendwo unter den Leinwänden an seiner Technik.

Alles ist Image, alles ist Sound, alles ist im Fluß. Naja, zuerst tröpfelt es nur. Denn Rockers Hi-Fi starten mit dem „Theme From Mish Mash“, einer Ambient-Nummer. Doch schneller als erwartet verwandelt sich das Plätschern der Beats in einen Sturzbach. Früher, da waren die Joints riesig und die Nächte lang, da ließen sich Rockers Hi-Fi schon mal drei Stunden Zeit für ihre Shows. Doch jetzt folgt Hit auf Hit, und als Zugabe werden die dann noch einmal wiederholt. Ein Tribut an ihren Pop-Status, sicher. Aber einer, mit dem es sich gut leben läßt „Now I Deliver“ pumpt prachtvoll, und „Fuzzwalk“ enthüllt, wer der Star des Abends ist: Sängerin Phoebe Esprit Eine sympathische Erscheinung, die es versteht, einer gelben Öljacke Eleganz zu verleihen. Es ist gut, ein paar Freunde zu haben, die das da vorne am Bühnenrand schon deichseln werden, die Kommunikation mit den Anhängern. Rockers Hi-Fi wissen das.

Höhepunkt ist natürlich der Club-Klassiker „Push Push“. Zwei Worte wie ein Hallelujah und eine Baßlinie, die das Rote Meer teilen könnte. Das muß es sein, das Paradies.

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