Tiere, Tod und Teufel

HAMBURG, FABRIK.

Der Mann mit der Mutter aller Barte will es jetzt wissen. Nach einem Album wie „The Shepherd’s Dog“ kann es ja auch keine halben Sachen mehr geben. Sechs Musiker also, die auch mal auf einem Guiros reiben oder sanft auf ein Xylophon einklöppeln. sind um, neben und hinter Sam Beam auf der fast zu kleinen Fabrik-Bühne versammelt. Zum Einstieg mit „Trapeze Swinger“ steht ihm allerdings nur das einzige Mädchen im Jungs-Camp bei und bleibt dabei lange stumm. Sarah Beam guckt erstmal nur in die Gegend, auf ihre Geige oder rüber zum Bruder, der sein eindringliches „Please remember me“ in das andächtig lauschende Auditorium haucht. Gewiss werden wir uns an die lustige Handbewegung erinnern, mit der Beam zum Dank ins Publikum winkt. Und an den heiligen und dabei fast schon wieder komischen Ernst, mit dem Iron & Wine seine Songs über weite Strecken zelebrieren. Rock’n’Roll it ain’t. Americana dann schon eher, in einer erstaunlich unamerikanischen Spielart indes, da mag Beam in seinem Repertoire, das fast das gesamte „The Shepherd’s Dog“einschließt, noch so viele Tiere, Tod und Teufel beschwören. „Songs are like birds, flying upward over the mountain“, singt Beam am Ende. Berge, die es in Hamburg ohnehin nicht gibt, hat er zwar nicht versetzt, doch das Publikum ist begeistert von diesen Sehnsuchtsliedern.

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