Alec Ounsworth

Er hat mit Clap Your Hands Say Yeah vor vier Jahren erst einen überdrehten Indierock-Jahrmarkt veranstaltet und dann auf „Some Loud Thunder“ (2007) einen schrägen Trip auf einen Schrottplatz organisiert. Jetzt hat es Alec Ounsworth auf seinem nicht weniger schrulligen Solodebüt „Mo Beauty“ nach New Orleans verschlagen. „Ein Experiment, bei dem ich herausfinden wollte, was passiert.

wenn ich mit den großartigen Musikern, die dort leben, zusammenarbeite“, sagt der Mann aus Philadelphia. Gleichzeitig hat der 31-Jährige aber auch mit seinem Projekt Flashy Python im Internet ein Album veröffentlicht, bei dem es ihm um etwas geht, das er „constant emotion“ nennt und auf dem seine Frau Emily Trompete spielt. Genau: Geheiratet und eine Familie gegründet hat Ounsworth auch noch nebenher. Und auch im Interview erweist er sich eher als Sowohl-als-auch- denn als Entweder-oder-Typ.

In einer Band oder solo?

Das ist tricky. Ich glaube, ich kenne den Unterschied nicht. Die neue Platte aufzunehmen, war nicht wirklich anders als die Alben von Clap Your Hands Say Yeah oder die Flashy Python-Platte zu machen. Ich habe immer die Songs geschrieben. Und ich hatte jedes Mal das letzte Wort. Mir geht es eigentlich jeweils nur darum, bestimmte Leute für bestimmte Aufgaben zu finden.

Clap Your Hands Say Yeah oder Flashy Python?

Wieder knifflig. Ich bringe die Bands immer wieder selbst durcheinander, weil ihre Mitglieder stets wechseln können. Wenn ich mir nur die Songs anschaue, die ich mit beiden aufgenommen habe, würde ich mich im Moment für Flashv Python entscheiden.

Philadelphia oder New Orleans?

Oh, Jesus. Ich habe eine sehr romantische Vorstellung von New Orleans. Als ich die Platte aufgenommen habe, war zu erkennen, dass sich die Stadt immer noch nicht von Katrina erholt hat. Ich habe mich gefühlt wie jemand, der einen guten Freund im Krankenhaus besucht. Trotzdem muss ich mich doch für meine Heimatstadt entscheiden. Was ich an Philadelphia liebe, aber auch hasse, ist, dass es die Stadt einem nie leicht macht, dass sie immer etwas mehr von dir erwartet. So sehr New Orleans mich anspricht: Ich bin da doch nur ein Besucher.

Zu Hause oder unterwegs sein?

Zurzeit zu Hause. Wegen meiner Tochter. Ich war deshalb schon eine ganze Weile nicht mehr auf Tour. Und obwohl ich nie gedacht hätte, dass ich das mal nostalgisch sehen würde, muss ich zugeben, dass ich es doch ein bisschen bin.

David Bowie oder David Byrne?

Ich fand es ja anstrengend, dass uns viele mit den Talking Heads verglichen haben. Von den Einflüssen, die meine Songs geprägt haben, waren sie bestimmt nicht der wichtigste. Weil Bowie so viele fantastische Platten unter dem Name David Bowie gemacht hat, und Byrne die meisten seiner besten Platten mit den Talking Heads gemacht hat, entscheide ich mich für Bowie.

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