Bo Diddley – His Best

Wenn schon Dschungelmusik, dann aber richtig: 1-2-3-2-3 lautet die rustikale Schlagfolge, die Ellas McDaniel alias Bo Diddley zwar nicht erfunden, aber zum charakteristischen Markenzeichen seiner R&B-Songs erhoben hat. Ein wenig kurios mutete die gesamte Band an: Etwa „Cousin“ Jerome Green im großkarierten Peter-Frankenfeld-Jackett an den Maracas, „The Duchess“ Norma Jean Wofford an der futuristisch gestylten Gitarre und nicht zuletzt natürlich Diddley selbst: Er war der Gitarren-Voodoomeister der fünfziger Jahre, der mit rechteckiger Sonderanfertigung, aufgedrehtem Hall und mächtig waberndem Tremolo einen ganz neuen Sound kreierte. Und dass der Mann aus dem tiefsten Mississippi dazu auch noch von „black cat bones“ und allerlei anderen sinistren Dingen sang, machte ihn nur noch mysteriöser. In den R&B-Charts seit 1955 gut vertreten, konnte sich Diddley mit Songs wie „Bo Diddley“, „Roadrunner“, „Who Do You Love?“ und „I’m A Man“ auf dem weißen Popmarkt zwar nicht durchsetzen, seine Stücke avancierten jedoch zu Standards der jungen britischen R&B-Szene – die Liste der Cover-Versionen ist ziemlich lang. Die Compilation „His Best“ umfasst 20 Tracks der Jahre 1955 bis 1963 und trägt ihren Namen mit Recht. Bo Diddley verstarb vor wenigen Wochen im Alter von 79 Jahren.

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