Bowie? Viel zu englisch!

Der Spargeltarzan-Hörtest mit HIM-Sänger Ville Valo

Für alles Schwere, die Gitarren und das gotische Bollerwerk sind bei HIM die Musiker zuständig. Sänger Ville Valo schlängelt sich auf der neuen Platte „Deep Shadows And Brilliant Highlights“gewohnt wendig durch gefühlige Halbschatten – und so lag es nahe, dem Hänfling aus Helsinki die Werke anderer Rock-Astheniker zum Hörtest vorzulegen.

David Bowie – „Moonage Daydream‘

„Das Coolste an David Bowie fand ich immer die verschiedenfarbigen Augen. Ich besitze keine seiner Platten – meine Seele hat er nie berührt. Er ist viel zu englisch für meinen Geschmack. Und die Sache mit dem Make-up haben Kiss sowieso viel besser hingekriegt.“

The Stooges – „I Wanna le Your flog

„Wir haben diese Theorie, dass Iggy Pop den gesamten westlichen Rock eigentlich im Alleingang erfunden hat. Manche seiner alten Songs klingen exakt wie später Jane’s Addiction und Guns N‘ Roses. Wenn ich das hier höre, weiß ich auch, wo die ganzen Stoner-Rocker ihre Ideen geklaut haben.“

Sex Pistols – „Anarchy In The Ü.K.“

„Die sind mir zu langweilig. Das klang 1976 vielleicht aggressiv und gefährlich. In meiner Jugend in den Achtzigern gab es jedenfalls nichts Gefährlicheres als „Animal (Fuck Like A Beast)“ von W.A.S.P.“

Saese – „The Drowners „Ihre erste Platte ist phantastisch, sehr stimmungsvoll. Der verkünstelte Billig-Pop, den sie später gemacht haben, gefällt mir gar nicht. Auch der Sänger hat sich sehr unvorteilhaft entwickelt: Der hat doch jetzt tatsächlich einen Bart und Bierbauch und sieht inzwischen aus wie ein britischer Lad. Einfach eklig.“

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