Breaking: Kurt Vile und sein Album „Smoke Ring For My Halo“

Mit mildem Sarkasmus und trefflichen Bizarrerien trotzt Kurt Vile den widrigen Umständen. Jan Wigger sprach mit dem ehemaligen Gabelstaplerfahrer.

Reden wir besser nicht mehr darüber, dass Kurt Vile in einem früheren Leben Gabelstaplerfahrer war, wie gerade überall zu lesen ist. Reden wir auch nicht über den Namen des Musikers, der so gut ist, dass man ihn unmöglich hätte erfinden können. Reden wir über die Songs auf „Smoke Ring For My Halo“. Eine dieser Unterwasser-Platten im Nachtgewand, mit virtuos verwaschenem Zufallssound, „On The Beach“-Depression und Lou-Reed-Genuschel, mit ausgedachten Geisterstädten, Menschen, Engeln und Dämonen.

„Jesus Fever“ heißt einer der besten Songs, er klingt exakt wie Felt im Jahr 1986. „Felt? F.E.L.T? From England? Never heard of them. Gotta check them out, man!” Was 31-jährige Musiker am Telefon halt so sagen. „Smoke Ring For My Halo“ ist schon das vierte Abum, das Vile aus Philadelphia sendet, und dieser Mann weiß, wie man Platten nennt: „Constant Hitmaker“, „God Is Saying This To You“, „Childish Prodigy“. Toll!

So richtig ins Licht tritt Kurt Vile aber erst jetzt: In der explizit hirnlosen, explizit großartigen TV-Serie „Eastbound & Down“ singt Vile sein „He’s Alright“. „Das war ein glücklicher Zufall: Die Frau, die für diese Serie die Musik aussucht, ist ehrlich gesagt ziemlich cool. Sie ist mit Wayne Kramer von MC5 verheiratet. Zwischen meiner Plattenfirma und ihr besteht eine echte Beziehung.“

Zu den bizarrsten und lustigsten Songtiteln weltweit wird am Ende dieses Jahres mit einiger Sicherheit „Society Is My Friend“ zählen. Während andere still unter den Umständen leiden, nutzt Vile milden Sarkasmus: „Society is my friend/ He makes me lie down in a cool blood bath / Oh … society / Oh … yeah.“

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