Bright Eyes – Lifted or The Story Is in the Soil, Keep Your Ear to the Ground

Punkte: 89

Dass die juvenile Seele für Herzschmerz und Artverwandtes anfällig ist, dürfte klar sein. Dass Conor Oberst jene Seele erobert, wenn er in „You Will. You? Will. You? Will. You? Will.“ etwas aufgeregt von ersten Küssen im Speicher des Elternhauses erzählt und anschließend von der Liebe, die er unmöglich erwidern kann, ebenfalls. Es wäre jedoch unfair, „Lifted“ als reines Emo-Ding abzuheften, denn Oberst packte auf dem dritten Bright-Eyes-Album seine immer authentisch wirkenden Unsicherheiten geschickt ein. Irgendwo zwischen Americana im Sinne eines Neil Young und dem Postcore-Sound befreundeter Omaha-Bands wie Cursive oder Gloria Record reitet er mit leicht zitternder Stimme durch Abgründe, die im flotten Shuffle „Bowl Of Oranges“ und im bedrückenden „Make War“ am intensivsten erseheinen: So bitter rechnete wohl noch niemand mit der Liebe ab.

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