Chuck Berry: Die besten Deep Cuts – 10 übersehene Juwelen
Tauchen Sie tiefer in das Vermächtnis des Rock-Pioniers Chuck Berry ein – mit einer Auswahl großartiger Songs, die über die großen Hits hinausgeht.

Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
Chuck Berrys künstlerische Blütezeit brachte neben seinen bekannten Hits viele weitere Klassiker hervor. Auch in den 1970er und sogar noch in den 1980er Jahren nahm er großartige Songs auf. Hier sind zehn unbekannte Perlen aus seiner gesamten Karriere, die man unbedingt hören sollte:
„Oh Baby Doll“ (1957)
Eine Erinnerung an eine Highschool-Romanze, die mit Beginn der Sommerferien endet. Mit perfekten Miniaturen wie dieser schuf Berry die Teenager-Mythologie des Rock ’n’ Roll. Ein Lehrer verlässt den Raum. Die Kinder schalten ein tragbares Radio ein. Und tanzen in den Fluren. Alles ist wieder normal, sobald der Lehrer zurückkehrt. Berrys Stimme trägt die Melodie. Alles andere ist Rhythmus, Stampfen, Wackeln und Schütteln. So nah kam Pop 1957 einem Drum Circle.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Let It Rock“ (1960)
Gleichzeitig hektisch und entspannt. Typisch Berry. Er erzählt die Geschichte eines Stahlarbeiters in Mobile, Alabama, der bei einem Würfelspiel im Tipi überrascht wird, als ein außerplanmäßiger Zug vorbeifährt. „Can’t stop the train“, singt Berry und legt ein Solo hin. Die Geschichte Amerikas in 1:54 Minuten. Die Rolling Stones veröffentlichten eine Live-Version als B-Seite von „Brown Sugar“.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Thirteen Question Method“ (1961)
Der vielleicht witzigste und seltsamste seiner Sex-Songs. Über einem Latin-Beat legt Berry eine charmante Verführungsstrategie dar. „Die 13-Fragen-Methode ist die richtige, wenn du Spaß haben willst.“ Doch er kommt nur bis Frage Nummer 12. Die Tür fällt zu. Frage 13 bleibt der Fantasie überlassen.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Nadine“ (1964)
Nach 20 Monaten Gefängnis schrieb Berry Songs über die ersehnte Freiheit. Wie „Promised Land“, „No Particular Place to Go“ und „Tulane“. Auch „Nadine“ entstand in dieser Zeit. Der Song beschreibt die Jagd nach einer Frau, die „sich wie eine launische Sommerbrise bewegte“. Sprachlich brillant, weil das Unerreichbare selten so lebendig klang.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„You Two“ (1964)
Ein Doppeldate, Hot Dogs im Grünen, Jazzmusik auf dem Plattenspieler. Inspiriert von Nat King Cole zeigt sich Berry hier von seiner sentimentalen Seite. Ein sanfter Swinger über häusliches Glück und moderne Freizeitgestaltung. Einer seiner schönsten Songs.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„I Want to Be Your Driver“ (1965)
Aufgenommen in London, vollgepackt mit Blues-Sexmetaphern. Berry singt mit verzweifelter Stimme und peitschenden Gitarren über eine „wheel-to-wheel limousine“. Kein Zufall, dass die Beatles fünf Monate später „Baby You Can Drive My Car“ veröffentlichten.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Have Mercy Judge“ (1970)
Die Fortsetzung von „Tulane“. Johnny sitzt im Knast, seine Geliebte will nicht auf ihn warten. Berry fleht: „Have mercy on my little Tulane.“ Ein bluesiges Meisterstück mit Tränen auf den Saiten. Was Berry seit 1955 versuchte, gelang ihm hier.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Wuden’t Me“ (1979)
Ein Song über Rassismus – diesmal unverblümt. Unser Held bricht aus dem Gefängnis aus, flieht vor Hunden und Grand-Dragon-Mitgliedern. Gerettet wird er von einem Trucker mit Swasti-KKK-Armband. Ein düsterer Kommentar zur amerikanischen Realität. Verpackt in Chuck Berrys unverkennbarer Erzählweise.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Oh What a Thrill“ (1979)
Liebe, Sex und Musik – gefeiert mit Verszeilen wie: „squeezing and teasing and pleasing the evening away“. Später von Dave Edmunds gecovert, aber ohne Berrys unverfälschte Lebensfreude.
Chuck Berrys beste Deep Cuts: 10 übersehene Juwelen
„Wee Wee Hours“ (1986)
Chuck Berry wollte Blues spielen. Und hier gelang es ihm. Eine Live-Version mit Keith Richards, Johnnie Johnson und Eric Clapton, aufgenommen beim Konzert zu Berrys 60. Geburtstag. Clapton brilliert mit einem Solo, das die Zeit dehnt und zeigt, was er von Berry gelernt hat.