Der RS-Style-Check mit Lana Del Rey

Amerikanische Melancholie, die irgendwo zwischen ein bisschen White-Trash-Romantik und etwas Marilyn Monroe im Camel-Zigarettenrauch umherwabert, ist Lana Del Reys Markenzeichen. Die Garderobe der Sängerin ist eine Zeitreise durch die amerikanische Modegeschichte und um mit dem Wust an Inspirationen in Lana-World mitzuhalten, wird es höchste Zeit für einen Rolling Stone Style Check.

STYLE INSPIRATION

Lana Del Rey lässt sich gefühlt von allem inspirieren, was sich im vergangenen Jahrhundert in den USA zugetragen hat. Die New Yorkerin, die die „Hollyweird” Hills und die Westküste zu ihrer Wahlheimat gemacht hat, startete ihre Karriere unter dem Pseudonym Lizzy Grant, einer Persona, für die sie die Lebensgeschichte in einem Trailerpark mit wasserstoffblonden Haaren und Drogenproblemen entwarf. Ihren Durchbruch schaffte sie schließlich unter ihrem aktuellen Künstlernamen Lana Del Rey. Sie bezeichnete sich damals auch gerne als „Gangsta Nancy Sinatra”, wobei ihr Look mit den Stiletto-spitzen Nägeln schwer nach Priscilla Presley aussah. Ihre Texte sowie Outfits stehen oft im unmittelbaren Zusammenhang – ein Lieblingsoutfit der Sängerin sind „Blue Jeans” mit einem „White shirt”. Das „White Dress” aus ihrem Album „Chemtrails Over the Country Club” hat sie abseits von Hochzeiten in allen möglich Ausführungen zum Go-To-Look erkoren.

2018 machte sie Retrofan und Gucci-Designer Alessandro Michele zum Gesicht des Gucci-Parfums „Gucci Guilty”. Neben Jared Leto als ihr Lover und Courtney Love als Diner-Kellnerin bewegt sie sich in einem erbsengrünen Jumpsuit so selbstverständlich durch das Gucciversum, als sei es ihr auf den Leib geschneidert worden. In einem Interview erklärt Del Rey, Leto, Michele und sie seien „einfach alle weird, also passt es perfekt.”

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VIDEOS

Del Rey ist die unanfechtbare Königin des Retro-Pop, und so lassen sich auch ihre Musikvideos als Hommage an die Ikonographie vergangener Jahrzehnte und eine angestaubte Version des American Dream lesen. In ihrem 2012 veröffentlichten Musikvideo zu „National Anthem” sehen wir beispielsweise eine Neuerzählung des Mythos um die Kennedy-Familie, in der Rapper A$AP Rocky die Rolle des ehemaligen Präsidenten einnimmt. In einem babyblauen Etuikleid und Perlenkette singt Del Rey alias Jackie Kennedy einleuchtend über ihr Weltbild: „Money is the reason we exist / Everybody knows it, it’s a fact / Kiss, kiss.”

Sowohl in „National Anthem” als auch in dem Kurzfilm „Tropico” (2013) führte der Amerikaner Anthony Mandler Regie. In dem knapp halbstündigen Short singt und rezitiert sich die Künstlerin an der Seite von Model Shaun Ross durch insgesamt drei Episoden, in denen sie den schauspielerischen Spagat zwischen Eva, Maria, Stripperin und Gangsterbraut mit ihrem stets schmolllippigen Ausdruck meistert.

INTERESSEN

Lana Del Rey hat bereits 8 Studioalben veröffentlicht, zwei davon sind allein in diesem Jahr erschienen. Allerdings engagiert sich die gebürtige New Yorkerin auch in anderen Projekten, denen sie sich nun nach dem Offlinenehmen ihres Instagram-Accounts vermehrt widmen möchte. 2013 wurde sie auf eine Crowd-Funding-Kampagne des Regisseurs und Schauspielers Gabriel Sunday aufmerksam, der eine Dokumentation über den mittlerweile verstorbenen Musiker und Outsider-Künstler Daniel Johnston plante. Neben ihrer Rolle als Executive Producer, gemeinsam mit Mac Miller, steuerte Del Rey auch noch ein Cover des Johnston-Songs „Some Things Last a Long Time” bei, der im Abspann des Kurzfilmes zu hören ist.

Neben den Songtexten zu ihren unverwechselbar melancholischen Songs, schreibt die Künstlerin auch Gedichte. 2020 erschien ihr Gedichtband „Violet Bent Backwards Over the Grass”, dessen Texte sie in ASMR-zarter Stimme zusätzlich vertont hat.

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