„Die Trixxer“ auf RTL: Der Teufel im Detail

Bei RTL müssen sich "Die Trixxer" in einem vergnüglichen Pilotfilm beweisen. Arne Willander hat ihn für seine Kolumne bereits gesehen. Der Film läuft am Donnerstag um 20.15 Uhr auf RTL.

Das ist doch sehr selten im deutschen Fernsehen: dass Humor und Action zusammenwirken und dabei auch noch eine Geschichte erzählt wird. RTL ist dieses Kunststück mit „Die Trixxer“ gelungen – auch wenn als Muster viele Kinofilme, eine englische und eine amerikanische Fernsehserie dienten, die Tricks und Manipulationen, Einbrüche und Inszenierungen zum Thema haben. Das gute alte Caper Movie, durchaus mit europäischer Tradition, wird auf das Niveau des Hochgeschwindigkeits-Erzählens gehoben.

Die elaborierteste Verschaukelei steht gleich am Anfang: Der soignierte Altgauner Alouis (Reiner Schöne) verkauft für drei Millionen Euro eine Luxus-Yacht, die ihm gar nicht gehört, an einen Spekulanten. Der Bösewicht Brahms (ergötzlich gespielt von Markus Boysen) hat alte Leutchen in Berlin um ihre Mietswohnungen gebracht – woraufhin Alouis, seine Tochter Maya (Anja Nejarri) und Sebastian (Gregor Törzs) als nicht vollkommen altruistische Robin Hoods diesen Sozialfall übernehmen. Hinzu kommt das aufdringliche Jüngelchen Len (Mirko Lang), das an dem Unternehmen profitieren will.

Nun entspinnt sich ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem skeptischen, aber natürlich steindummen Fiesling, dessen mörderischem Handlanger und dem Quartett, das dem reichen Waffenschieber einen neue Energietechnik verkaufen will. Hier geht es stets – wie in „Mission Impossible“ – um Sekunden und vorgespielte Tatsachen, um Gaukelei und den falschen Schein. Ein paar Charaden genügen, um aus „Die Trixxer“ eine vergnügliche Burleske zu machen: Autor Thomas Darnstädt führt die Fäden des boulevardesken Reigens immer wieder zusammen, und Regisseur Dennis Satin zeigt mit schnellen Schnitten, Zeitraffer und Farbfilter das rasende Berlin. Mit Tricks aus dem Schulranzen narren die bestenfalls halb professionellen Rächer den bramsigen Schurken: Um Haaresbreite wird hier über das Gelingen entschieden – und der Teufel steckt natürlich in jedem Detail. Die abschnurrende Konstruktion ist dabei Teil des Vergnügens: Das Unwahrscheinliche, hier wird es Ereignis.

Christoph Wackernagel als nervöser Hippie-Weichling, der einen General spielen muss, hat die dankbarste unter lauter süffigen Rollen. Und Reiner Schöne, den wir beinahe ans amerikanische Fernsehen verloren hätten, gibt den ostentativen Weltmann mit autoritärem Bariton und Bärtchen.

Ob „Die Trixxer“ in Serie gehen werden, muss wohl die Quote entscheiden. Zum Schaden des Zuschauers wäre es nicht: So liebevoll, raffiniert und slapstickhaft wünscht man sich ein paar Schwänke.

„Die Trixxer“. RTL, Donnerstag, 29.12., 20.15 Uhr

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