Die Welt geht gleich unter

David Boring

von Daniel Clowes

Für David Boring läuft es nicht wirklich gut. Zwar bekommt der unscheinbare 19-Jährige, der die meiste Zeit über unzufrieden und unglücklich wirkt, hin und wieder eine Frau ins Bett, doch als er sich einmal richtig verliebt, fangen die wahren Probleme erst an. Nicht nur, dass er überraschend Besuch von seinem alten Freund Whitey bekommt, der wenig später ermordet wird. Er wird auch mir nichts, dir nichts von seiner Angebeteten verlassen und kurz darauf von einem Unbekannten angeschossen. Auf einer Insel, abgeschlossen von der Außenwelt, erfährt er sodann vom scheinbar unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang; er erzählt vom Ursprung seiner erotischen Obsessionen, gerät in die Fänge seiner ihm verhassten Mutter und klaubt mühselig die verbliebenen Erinnerungen an seinen Vater zusammen, einen erfolglosen Comiczeichner, der die Familie verlassen hat, als David noch ein kleiner Junge war.

Daniel Clowes, vielen bekannt als Schöpfer des später von Terry Zwigoff verfilmten Comics „Ghost World“, gelingt mit „David Boring“ das Kunststück, einen aberwitzigen und spannenden Plot mit einer einfühlsamen und vielschichtigen Charakterstudie zu verknüpfen. Der immer etwas nostalgisch anmutende, an amerikanischen Nachkriegscomics geschulte Zeichenstil verfehlt nie seine Wirkung. Er lässt groteske Ereignisse alltäglich erscheinen und vereint mühelos unterschiedlichste Genres. „David Boring“ ist alles andere als langweilig.

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