„Easy Rider“-Star Peter Fonda ist tot

Durch „Easy Rider“ wurde er als „Captain America“ berühmt, ein lebenslanger Rebell und Hippie. Jetzt ist der amerikanische Schauspieler Peter Fonda im Alter von 79 Jahren gestorben. Seine Familie lobt den „unbeugsamen Geist“.

Dieser Artikel erschien zuerst auf welt.de.

Eine Rolle, die 50 Jahre zurückliegt, macht Peter Fonda unvergesslich. 1969 wurde der Schauspieler als Motorradfreak „Captain America“ in dem Kult-Streifen „Easy Rider“ zum Idol der Hippie-Bewegung und zum Helden des Neuen Hollywoods. Der Film mit Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicholson war ein Geniestreich, das erste große Road Movie der Kinogeschichte, eine begeistert gefeierte Rebellion gegen das konservative Mittelstandsamerika.

Nun muss Hollywood von dem Schauspieler Abschied nehmen. Fonda starb am Freitag in seinem Haus in Los Angeles an den Folgen von Lungenkrebs, wie seine Familie mitteilte. Der Sohn von Hollywood-Star Henry Fonda (1905-1982), der jüngere Bruder von Schauspielerin Jane Fonda (81) und Vater der Schauspieler Bridget und Justin Fonda, wurde 79 Jahre alt.

Die Familie würde um den „liebenswerten und gütigen“ Mann trauern und zugleich seinen „unbeugsamen Geist und seine Lebenslust“ feiern. „Zu Ehren von Peter, bitte erhebt ein Glas auf die Freiheit“, heißt es in der Mitteilung seiner Angehörigen.

Um Freiheit und Abenteuer ging es auch in „Easy Rider“. Fonda produzierte den preiswerten Film, schrieb zusammen mit Dennis Hopper das Drehbuch, der auch Regie führte. Beide spielten Motorradrocker, die auf Harley-Davidsons im Drogenrausch durch die USA fahren.

Peter Fonda als Wyatt und Jack Nicholson als George Hanson in „Easy Rider“

Der Film war eine billige, unabhängige Produktion. „Easy Rider“ hatte riesigen Erfolg und veränderte die Art, Filme zu machen, auf nachhaltige Weise. Der Song „Born To Be Wild“ von Steppenwolf ist seit „Easy Rider“ ein Hit.

Als Drehbuchautor erhielt Fonda eine Oscar-Nominierung, als Produzent des Kinohits wurde er plötzlich reich. Mit 30 Jahren kostete er den Erfolg aus, feierte Partys mit den Beatles, den Rolling Stones und den Doors.

Als Regisseur drehte Fonda danach Filme wie „Der weite Ritt“ (1970) und den Science-Fiction-Film „Expedition in die Zukunft“ (1973), aber bis zum Schauspieler-Comeback vergingen Jahrzehnte. Die Charakterrolle eines eigenbrötlerischen Bienenzüchters mit Sinn für Ehre und Aufrichtigkeit in „Ulee’s Gold“ (1997) bescherte ihm Vergleiche mit dem großen künstlerischen Erbe seines 1982 gestorbenen Vaters.

„Ulee’s Gold“ brachte Fonda einen Golden Globe und eine weitere Oscar-Nominierung ein. Die Rolle des stoischen, reservierten Bienenzüchters und Familienoberhauptes hatte enge Verbindung zu seinem eigenen Vater, der privat als reserviert und unnahbar galt. Der Suizid von Henry Fondas Ehefrau Frances Seymour Brokaw im Jahr 1950 überschattete die Beziehung zu seinen beiden Kindern Peter und Jane. Der Sohn war gerade zehn Jahre alt, als die Mutter starb.

Fonda spielte in TV-Serien wie „CSI: NY“ und „Hawaii Five-0“ mit und glänzte gelegentlich in Filmrollen, wie in dem Psycho-Western „Todeszug nach Yuma“ (2007) als gewiefter Kopfgeldjäger. Der zweifache Vater war drei Mal verheiratet, zuletzt gab er 2011 seiner Freundin Margaret „Parky“ DeVogelaere das Ja-Wort. Fonda war zu diesem Zeitpunkt 71 Jahre alt.

Und dann tritt Peter Fonda auf. Er trägt die Lederjacke von damals, schlendert an den Rockern vorbei, setzt sich ans Steuer des Wagens und fährt davon. Born to be mild.

Li. nach re.: Dennis Hopper (1936-2010), Peter Fonda und Nicholson
Silver Screen Collection Getty Images
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