Ein einfacher Plan von Sam Raimi

Eine idyllische Winterlandschaft im Süden der USA Dort beheimatet sind vier Menschen, deren Leben unspektakulärer nicht sein könnte – bis drei von ihnen 4,4 Millionen Dollar in einem abgestürzten Sportflugzeug finden. Richtig: Das klingt verdammmt nach Fargo, und da der Regisseur Sam Raimi ist – kultisch verehrt seit seinem Splatter-Horror-Trip „Tanz der Teufel“ – ist auch Stephen King nicht weit. Ein schlichtes Schlachtfest bleibt dennoch aus. Vielmehr spürt die Kamera jener schicksalhaften Seuche nach, die Mißtrauen heißt – ausgebrochen durch den plötzlichen Reichtum und geschürt von dem Plan, das Geld vorübergehend zu verstecken. Die dörfliche Enge, die trügerisch wirkenden Schneedecken und der, wie ein Kammerspiel inszenierte, Konflikt der Brüder Jacob (brillant: Billy Bob Thornton) und Hank (Bill Paxton) läßt einen paranoiden Sog entstehen, der durch eine Zwangsläufigkeit der tödlichen Ereignisse noch verstärkt wird. So simpel der Plan scheint, so fatal sind die Folgen. Ein derart subtiler Psycho-Thriller jedenfalls war von Sam Raimi nicht zu erwarten.

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