Eminem – The Slim Shady LP

Punkte: 75

Was für ein Einstand! Nachdem die Rap-Neunziger bis auf Ausnahmen an inhaltlicher Blutarmut krankten, gelang Marshall Mathers zum Ende des Jahrzehnts mit seinem Debüt ein gewaltiger Wurf aus lyrischer Niedertracht, saucoolen Rhymes und revolutionärer Attitüde. Wobei seine Revolution im Kleinen geschah, denn das Weißbrot aus einem Trailer-Park am Stadtrand von Detroit tat auf dieser Platte nichts anderes, als sein eigenes verschissenes Leben mit Brutalität, Heroismus und Hedonismus maximal zu überhöhen. Ob seine Frau, sein damals fast schon legendärer Drogenkonsum, die eigene Tochter und selbst die Mutter, die er am Liebsten abknallen würde: Jedes Detail seines bis dahin desaströsen Lebens wurde zur peitschenden, virtuos sarkastischen Anklage eines Fehlbaren und Zukurzgekommenen. Schützenhilfe erhielt er dabei von dem Rap-Produzenten der Neunziger, seinem Entdecker Dr. Dre. Dank druckvoller Produktion und wahnsinnig lässiger Reime entstand hier eine der außergewöhnlichsten HipHop-Platten der jüngeren Geschichte.

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