Endstation auf Hawaii: Randy California

Auf dem Album „Future Games“ besang er die „Hawaiian Times“. Nun wurden ihm – Ironie des Schicksals – die Wellen vor der hawaiianischen Insel Molokai zum Verhängnis. Am 6. Januar – eine Woche vor dem Start einer Europa-Tournee – starb Gitarrist Randolph Wolfe, seinen Fans besser als Randy California bekannt, bei dem Versuch, seinen ertrinkenden Sohn aus den Fluten zu retten.

Schon als Teenager machte sich der exzentrische California einen Namen, als er in und um Los Angeles mit seiner Band Spirits Rebellious auftrat. Optischer Mittelpunkt allerdings war nicht er, sondern sein glatzköpfiger Stiefvater Ed „Mr. Skin“ Cassidy, der sein Drumkit mit zwei Kesselpauken aufgerüstet und vor seiner Rock-Karriere bereits in den Diensten von Jazz-Legenden wie Cannonball Adderley, Art Pepper und Thelonious Monk gestanden hatte.

1968 hieß die Band schlicht Spirit und bewies mit ihrem gleichnamigen Debütalbum, daß Jazz und Rock nicht unbedingt schräge Bettgenossen sein müssen. Höhepunkt des Spirit-Schaffens wurde die LP „The Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus“ von 1970, doch danach zeigten sich erste Auflösungserscheinungen nicht zuletzt auch ausgelöst durch die unverständliche Weigerung ihrer Plattenfirma, das inzwischen legendäre Album „Potatoland“ zu veröffentlichen.

Zwar reformierten sich Spirit bis in die jüngste Zeit mehrfach und in den unterschiedlichsten Besetzungen, doch seine wahre Größe bewies California auf den Frühwerken der Band und auf dem umwerfenden Solowerk „Captain Kopter And The Fabulous Twirlybirds“ (am Baß Clit McTorious alias Noel Redding), wo er wie kein Zweiter auf den Spuren von Jimi Hendrix wandelte.

Randy California ist tot, doch sein Spirit lebt weiter.

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