eng gestreift. Band klein, Publikum groß: Die Rückkehr der WHITE STRIPES

Nach dem ersten Deutschland-Konzert der White Stripes, vergangenen November in Köln, war Sänger und Gitarrist Jack White leicht verstört: Die Zuhörer seien so still dagestanden und hätten ihn beobachtet, das habe er in den USA noch nie erlebt.

Es ist einfach, das in zwei positive Richtungen zu interpretieren. Erstens: Die Blitz-Tour der White Stripes war hervorragend besucht (schließlich standen alle unter unmittelbarem Einfluss der hymnischen Presse zum Album „White Blood Cell’s und in den vollgepackten kleinen Gubs war es schlicht unmöglich, sich signifikant zu bewegen. Zweitens: Auf den Bühnen gebärdete White sich als schwarzsträhniger Wirbelsturm, zwischen zwei Gesangsmikros hin- und herbrausend, gepeitscht von Schwester Megs Trommeln, und hämmerte die unironischsten Gitarren-Soli seit dem Untergang des letzten Mississippi-Dampfers in den SaaL Wer das zum ersten Mal sah, wollte womöglich nur still starren.

Die Installationen im Detroit Institute of Arts schlingerten, als die White Stripes dort Ende letzten Jahres zwei Shows spielten, als Bestandteil des freitäglichen Kulturprogramms – Eintritt mit Studenten-Ermäßigung: ein Dollar. Die Endlos-Improvisationen, die sie früher gelegentlich live spielten, sind auch beim zweiten Deutschland-Trip im März nicht zu erwarten. Stattdessen ein Querschnitt durch die drei Alben („“White Stripes“ und „De Stijl“ sind nun auch bei uns erhältlich), dazu Cover-Versionen von Dolly Parton, Bob Dylan und Marlene Dietrich. Garagen-Blues-Punk, bei dem man nur in der ersten Reihe wirklich nichts verpasst.

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