Five Dials: Prosa und Poesie von Kele, Arcade Fire, LCD Soundsystem etc.

Der Londoner Verlag Hamish Hamilton hat in der 13. Ausgabe seines online only Literaturmagazin "Five Dials" außergewöhnliche Prosa und Poesie zeitgenössischer Popmusiker zusammengestellt. Hier downloaden.

Es verwundert nicht, dass Kele Okerekes Short Story „The Kick“ von seiner genauen Beobachtungsgabe lebt, ebenso wenig, wie es überrascht, dass sie einen zunächst an vertraute Orte führt – genauer in einen McDonalds in der Nähe der Liverpool Street Station. Von dort aus begleitet Okereke ein gescheitertes Teenagerpaar auf dem Weg zu einer privaten Abtreibungsklinik. Es sind simple, kraftvolle Worte, die der Bloc Party-Sänger hier findet. Eine Sprache und ein Setting, die man sich auch in einem Song auf dem zweiten Bloc Party-Album „A Weekend In The City“ hätte vorstellen können.

Die 13. Ausgabe des online publizierten Literaturmagazins „Five Dials“ zeigt viele Protagonisten des heimischen Plattenregals in der Rolle des Literaten oder Kulturjournalisten. Unter dem Claim „The Festival Issue“ finden sich hier neben klassischer Prosa und Poesie zahlreiche Texte über das Phänomen Festivals und/oder Musik im Allgemeinen.

Sehr gelungen ist dabei zum Beispiel der 1994 im Magazin „The Face“ veröffentlichte Artikel „Of Love And Lycra“ des 1997 verstorbenen Journalisten Gavin Hills. Der Text behandelt die Love Parade im gleichnamigen Jahr und startet mit dem wunderbaren Fazit: „I can now confirm that, No, no, no, no, no, no, no, no, no, no, no, there’s no limit. None at all, bar overdose.“

Ein weiteres Highlight der Ausgabe ist der Text von LCD Soundsystem-Mastermin James Murphy, der seinen Song „Losing An Edge“ in einem amüsanten wie erhellenden Essay erläutert und auseinander nimmt.

Ähnlich poethologisch – allerdings in Interviewform – geht Weakerthans-Sänger und -Texter John K. Samson vor, während Arcade Fire-Violinistin Sarah Neufeld einen genauen Blick ihrer Bühnenperspektive verschriftlicht hat. Ryan Adams ist mit einem Gedicht vertreten.

Die vollständige Ausgabe von „Five Dials“ kann man nun umsonst downloaden. Aber bitte die Bedienungsanleitung der Herausgeber beachten: „Five Dials is best downloaded, printed out and enjoyed (we hope) away from the computer.“

>>>> Hier geht’s zum Download. Daniel Koch

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