Hurricane: Doch keine RFID-Bändchen auf dem Festival!

Es sollte der Probelauf für eine neue Technologie werden: Auf dem Hurricane sollten in diesem Jahr zum ersten Mal Bändchen mit einer Chip-Technologie verwendet werden, die sogar bargeldlose Bezahlung möglich machte. Nun wird im letzten Moment zurückgerudert.

Das Hurricane-Festival wird in diesem Jahr doch nicht mit den neuen RFID-Bändchen an den Start gehen. Davon versprach man sich „deutlich reduzierte Wartezeiten am Einlass und an den Gastronomieständen, fälschungs- und diebstahlsicher, bargeldloses Zahlen durch integriertes Cashsystem“. So weit die Theorie. Nun mussten jedoch die Veranstalter von FKP Scorpio im letzten Moment zurückrudern. Der Grund: „Die neue Technologie, die beim Hurricane zum ersten Mal in Deutschland zum Einsatz gekommen wäre, konnte am Ende nicht in allen Bereichen unseren hohen Anforderungen genügen.“ Damit steht ambitioniertes Pilotprojekt in Deutschland nur wenige Tage vor Festivalbeginn vor dem Aus.

Jasper Barendregt, Leiter Festivalproduktion bei FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH, findet in seinem offiziellen Statement durchaus harte und deutliche Worte, die die Anbieterfirma der RFID-Technologie EITS Global Ltd. nicht gut darstehen lässt: „Wir haben uns die neue RFID-Technologie von EITS Global Ltd. bei ihrem Einsatz in Australien angeschaut und waren begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten und dem Mehrwert, den diese Technologie für die Festivalbesucher bietet. Als führender Festivalveranstalter in Europa sind wir ständig auf der Suche nach neuen Wegen und Möglichkeiten, um unseren Besuchern den Festivalaufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, ihnen längere Wartezeiten beim Einlass zu ersparen und die Diebstahlsicherheit unserer Bändchen und vor allem von Bargeld vor Ort zu erhöhen. Leider vermehrten sich die Probleme bei der Transferierung der Technologie von Australien nach Deutschland und der Formatierung auf das Hurricane Festival zusehends und konnten auch mit großem finanziellen Aufwand und zusätzlicher Manpower nicht zu unserer Zufriedenheit gelöst werden. Wir haben uns auf die Professionalität von EITS Global Ltd. und deren Versprechungen verlassen – und wurden massiv enttäuscht. Mit Blick auf die über 70.000 Hurricane-Besucher, die ab morgen voller Vorfreude anreisen, wollen wir kein System akzeptieren, das nicht alle Voraussetzungen erfüllt, die wir erwarten. Wir haben uns daher entschlossen, den Einsatz der RFID-Chips beim Hurricane-Festival zu stoppen und auf das alte System zurückzugreifen.

Folkert Koopmans, Geschäftsführer der FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH, fügt hinzu: „Der kurzfristige Stopp der RFID-Bändchen ist ein enttäuschender Rückschlag für uns – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Die Arbeit vieler Monate ist damit zunichte gemacht, ganz zu schweigen von den Hoffnungen und Erwartungen, die wir damit verbunden haben. Der Stopp wird uns aber nicht davon abhalten, auch in Zukunft intensiv nach Mitteln und Wegen zu suchen, die unsere Festivals im Hinblick auf die Besucher-Logistik und –Infrastruktur noch besser machen. Wir danken an dieser Stelle allen Hurricane-Gästen für ihr Verständnis und freuen uns auf das gemeinsame Festivalwochenende.

Wer das Prozedere der Anmeldung schon hinter sich hat und das Band schon auf dem Schreibtisch liegen hat, muss jedoch nicht in Panik geraten. Die Veranstalter versprechen: „Alle Festivalbesucher, denen ihr Festivalbändchen mit RFID-Chip bereits im Vorwege per Post zugeschickt wurde, können trotzdem direkt zur Gepäckkontrolle an ihrem bevorzugten Campingplatz gehen. Habt Ihr noch kein Bändchen, aber ein Ticket, könnt Ihr dieses wie in den Jahren zuvor an den Einlass-Stationen gegen ein gültiges Festival-Band umtauschen. Alle Besucher mit RFID-Bändchen, die die Bezahlfunktion des Chips nutzen wollten und bereits ein Guthaben darauf gespeichert haben, können sich dieses an den Service Points vor Ort in bar auszahlen lassen. Nicht vor Ort ausgezahlte Beträge werden nach Ablauf des Festivals auf dem Bankwege zurückgezahlt.“

Also, keine Panik!

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