Inspiration vom Original

Mit Tom Waits als Produzent nahm JOHN HAMMOND gleich noch dessen Songs auf

It’s a man’s world? Vielleicht. Doch was würden die Männer bloß machen, wenn ihre Frauen nicht Dinge besprechen würden, über die sich die Männer nicht zu reden trauen? Also fragte eines Tages Maria Hammond eher beiläufig Kathleen Brennan: „Meinst du, Tom wäre daran interessiert, Johns nächstes Album zu produzieren?“ Gute Idee, habe die geantwortet „Bevor wir uns versahen“, so John Hammond, habe er mit Tom Waits im Prairie Sun-Studio nördlich von San Francisco gehockt.

„Vage“ waren dort zunächst die Ideen, doch dann nahm der heute in Jersey City residierende Blues-Mann für “ Wicked Grin “ lauter Songs von Tom Waits auf- bis auf das Gospel-Traditional „I Know I’ve Been Changed“, das allerdings ins Bild passt Immerhin brachte ihn Waits dazu, „Dinge zu tun, die ich vorher nie getan hatte“. Nach fünf Tagen waren 21 Songs im Kasten. Ein glücklicher Hammond schwärmt von „Inspiration“, dem „erweiterten Ansatz“ und „neuem Selbstbewusstsein“.

Hammond lief Waits erstmals 1974 bei einer Show in Arizona über den Weg. „Ich wollte nach seinem Auftritt nicht mehr auf die Bühne“, erinnert sich Hammond lachend. Anfang der 90er schneite Waits dann kurzfristig ins Studio, als Hammond sein Pointblank-Debüt “ Got Lore IfYouWantlt“ aufnahm und schrieb ihm „No One Can Forgive Me But My Baby“. Hammond revanchierte sich später als Gitarrist auf Waits‘ „Mule Variations“.

Zwischendurch musste Hammond nun den Rauswurf bei Pointblank befürchten – nach vier Platten, die zwar Grammy-Nominierungen einheimsten, aber eher mäßig verkauften. Doch siehe da: Selbst im Marketing funktionierte der Zauber.“Ich hatte damit gerechnet, dass sie mich vor die Tür setzen. Als ich erwähnte, dass Tom als Produzent zur Verfügung steht, war plötzlich alles anders. Ich war diesmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“

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