Insulaner unter sich – Zuerst brachten The Bees die Isle Of Wight wieder ins Gespräch, nun protegieren sie den Folkie Drew

Genau 34 Jahre ist es her, seit eine halbe Million Menschen auf die Isle O fWight strömten, um dort Jimi Hendrix, The Doors und The Who zu sehen. Lange Jahre danach war das beschauliche Eiland mehr durch die alljährliche Segelregatta denn musikalische Aktivitäten bekannt, bis die Inselbewohner The Bees für ihr im eigenen Schuppen eingespieltes Debüt „Sunshine Hit Me“ (2002) eine Mercury-Award-Nominierung einheimsten und nun ihr Protege Drew schon Monate vor der Veröffentlichung seines Erstwerks „The Devil’s Chimney“ Belle And Sebastian in Deutschland supporten durfte.

Die angenehm altmodische, zart besaitete Folkplatte hat Drew Kennet gemeinsam mit Bees-Mastermind Paul Butler verwirklicht. „Ich hatte einige Ideen für Songs, und Paul bot mir an, sie in seinem Studio fertig zu stellen“, erklärt Kennet „Als ich meinen Plattenvertrag unterschrieb und noch ohne Band dastand, schlug das Label vor, das ganze Album mit Paul zu machen, den ich schon seit der Schule kenne.“ Insulaner unter sich also, für Kennet ein wichtiger Teil des Erfolgsrezepts: „Die Insel hat mich schon mein ganzes Leben lang sehr inspiriert Wenn ich meine Songs in London schreiben würde, wären sie vermutlich alle ziemlich depressiv.“

Dennoch ließ er die Chance nicht verstreichen, einen Teil des Albums in den altehrwürdigen Abbey-Road-Studios aufzunehmen. Produzent Butler war so angetan, dass er auch gleich die neue Platte seiner eigenen Band, „Free The Bees“, dort einspielte. „Ich weiß, nach der ersten Platte haben wir stets gesagt, dass wir weiter zu Hause arbeiten wollen. Aber als uns unser Label die Chance bot, die Platte in Abbey Road aufzunehmen, konnten wir das Angebot nicht ausschlagen“, sagt Bees-Bassist und Texter Aaron Fletcher. „Für uns haben sie sogar die alten Geräte wieder aus dem Keller geholt. Manchmal wollte man uns zum Einsatz von mehr moderner Technik überreden, aber wir sagten nur: ,Die Beatles und Pink Floyd haben das nicht benutzt, also brauchen wir es auch nicht.'“ Entstanden ist so eine experimentierfreudige Pop-Platte, die klingt, als wäre sie 1968 erschienen – was die Band als Kompliment aufiasst, was aber auch als Kritik verstanden werden kann. „Unsere Plattenfirma war nicht sehr glücklich mit unseren Plänen“, gibt Fletcher zu. „Man sagte uns, wir sollten versuchen, mehr nach 2004 zu klingen, aber das sind einfach nicht wir.“ Ihren Eigensinn fuhrt die Band auch auf ihre Herkunft zurück. „Das Schöne am Leben auf der Insel ist, dass du nicht ständig auf andere Bands schaust“, glaubt Gitarrist Kris Birkin, und Fletcher ergänzt: „Das war das Erste, was wir unserem Label gesagt haben: ,Wir leben auf der Isle Of Wight, und wir bleiben auch dort. Nur deshalb haben wir schließlich diesen Sound!'“

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