Jeder Fan ein Präsident

Auf www.clubplanet.de wird der Fanclub eröffnet

Gibt es sie eigentlich noch, die Fanclubs früherer Tage, in denen 16-jährige Club-Präsidenten ihre helctografierten Club-News an die ungeduldig wartende Gemeinde verschickten, in denen die Mitgliedskarte mehr wert war als die Platinum Card von American Express – und in denen die verdienstvollen Ehrenmitglieder, die ihre gesamte Freizeit dem Dienst am Star geopfert hatten, einmal im Jahr mit einer Kurzaudienz beim Objekt ihrer Begierde belohnt wurden?

Wenn es sie noch gibt, sollten sie allerdings schon bald von der Geschichte überrollt werden. Genauer gesagt: vom Internet. Der einschlägigen Chat-Räume und Fan-Sites in den Tiefen des Netzes gibt es viele, doch die Idee, das technologische Umfeld für die Gründung von Fan-Clubs bereitzustellen, bereichert das Fanclub-Phänomen um eine neue Variante.

Unter www.clubplanet.de kann jeder beinharte Fanatiker entweder einem existierenden Club beitreten – oder gleich selbst einen gründen. Kosten entstehen keine, und der Website-Betreiber beteuert, keinerlei Eingriffe in die Inhalte der Sites vorzunehmen.

Doch die große neue Freiheit hat – zumindest vorläufig – auch ihre Schattenseiten: Die Qual der Wahl ist erschlagend. Auf der Fan-Site von Smashing Pumpkins (o.) etwa, liebevoll ausgestattet mit Links und News, Foren und Fotoarchiven, hatten sich gerade mal 20 Mitglieder und 439 Zaungäste verewigt; pro Tag loggten sich nur eine Handvoll Besucher ein. Bei der Rekrutierung des Fußvolkes kommt da auf den Club-Präsidenten wohl noch viel Arbeit zu…

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