Let’s Impeach The President – Neil Young

Immer wieder hat Neil Young Songs veröffentlicht, die dezidiert zur politischen Lage Stellung nahmen. So konkret – manche würden sagen: platt – wie hier allerdings hatte er sich bis dahin nicht geäußert. Zur lautstark polternden Rhythmusgruppe und der Melodie des Popklassikers „City Of New Orleans“ ließ er einen mächtigen Chor tausend gute Gründe zur Amtsenthebung von Präsident George W. Bush schmettern. Das dazugehörige Album „Living With War“ war ein Schnellschuss, mit dem sich Young auf die journalistischen Qualitäten der Folkmusik besann: Einen Song darüber schreiben, was los ist, nicht lange fackeln und raus damit! Der Irak-Krieg, das katastrophale Krisenmanagement während des Hurrikans „Katrina“, die steigenden Ölpreise und der Abbau der Bürgerrechte nach dem 11. September 2001 hatten Youngs heiligen Zorn geweckt. Das komplette Album, vom Songwriting bis zur fertigen Produktion, die er auf seiner Website zum Download anbot, nahm nur wenige Tage in Anspruch. Dass er mit „Let’s Impeach The President“ allerdings nicht alle Landsleute auf seiner Seite hatte, demonstriert der stellenweise bedrückende Dokumentarfilm „Deja Vu“ (2008), der Crosby, Stills, Nash & Young auf ihrer „Freedom Of Speech“-Tour zeigt.

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