Mariah Carey: Konzert in Saudi-Arabien diene Aufhebung der Geschlechtertrennung

Die Sängerin widersetzt sich den Protesten von Aktivistinnen. Die sagen, derartige Konzerte würden von Menschenrechtsverletzungen ablenken.

Mariah Carey wird nach ihrem Auftritt in Saudi-Arabien hart kritisiert, kontert jedoch Vorwürfe, sie unterstütze das Königreich mit ihrem Auftritt. Vor allem Frauenrecht-Aktivisten gingen die Sängerin an. Deren Pressesprecherin ließ nun ausrichten, dass das Konzert ein „positiver Schritt zur Auflösung der Geschlechtertrennung“ im Lande sei.

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Argument der Frauenrechtler: Carey kaschiere die schlechte Menschenrechtsbilanz Saudi-Arabiens, indem sie sich bereit erklärt, dort aufzutreten.

Carey absolvierte ihr Konzert am Donnerstag mit DJ Tiesto, Sean Paul und der im Jemen geborenen Sängerin Balqees Fathi und interpretierte das allem Anschein nach als Gelegenheit, auf die Aufhebung der Geschlechtertrennung im Königreich hinzuarbeiten.

Gegen die Menschenrechte

Aktivisten lehnen dieses Vorhaben jedoch ab. „Die saudische Regierung nutzt Unterhaltung, um die Menschen von Menschenrechtsverletzungen abzulenken, weil sie die Wut der Leute spürt“, sagte Omaima al-Najjar, eine saudische Frau, die politische Zuflucht im Ausland suchte und „Women for Rights in Saudi-Arabia“ (WARSA) mit gründete.

Najjar sagte, dass das Königreich Konzerte als Ablenkung vom Saudi-Krieg im benachbarten Jemen, Menschenrechtsverletzungen unter dem Kronprinzen und repressive männliche Vormundschaftsgesetze, die die Freiheiten von Frauen einschränken, nutze.

WARSA startete eine Petition, in der Mariah Carey aufgefordert wurde, das Land zu boykottieren. Sie sagte, dass sie sich auf Carey verlasse, weil „sie die Macht hat, für Frauen einzustehen – als Künstlerin und als Frau“.

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Geschlechtertrennung?

Mariah Carey auf dem Times Square

Andere Aktivistinnen hatten Carey gedrängt, auf die in den letzten Monaten inhaftierten saudischen Frauenrechtlerinnen aufmerksam zu machen. Najjar sagte, Künstlerinnen wie Carey sollten ihre Auftritte in Saudi-Arabien von der Freilassung solcher Personen abhängig machen und dass ein Boykott keine Auswirkungen auf die normalen Saudis haben würde, weil sich viele von ihnen keine Konzertkarten leisten konnten, die billigsten beginnend bei etwa 60 Pfund.

Careys Presseagentin teilte der „Associated Press“ mit, dass Mariah, als sie „das Angebot erhielt, vor einem internationalen Publikum mit gemischten Geschlechtern in Saudi-Arabien aufzutreten, die Gelegenheit als positiven Schritt zur Auflösung der Geschlechtertrennung annahm“.

Sie fügte hinzu: „Als erste internationale Künstlerin, die in Saudi-Arabien auftritt, erkennt Mariah die kulturelle Bedeutung dieses Ereignisses und wird weiterhin die globalen Bemühungen um Gleichberechtigung für alle unterstützen.“ In der Erklärung heißt es, dass Carey „sich darauf freut, allen Zuhörern Inspiration und Ermutigung zu bringen“.

Noam Galai FilmMagic
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