Maximo Park – München, Registratur

Die Briten stellten einige ihrer neuen Songs vor.

Die Wiederkehr der Band Maximo Park geriet – zumindest in München — zunächst eher unspektakulär. Ein kleiner Club nur, 600 Leute, also alles schwer exklusiv und wichtig und so, aber eben auch: Montagabend.

Irgendeine Tex Mex-Musik scheppert aus den Boxen, unspektakulär wie eine Schülerband besteigen die eben noch mit Winterjacken verkleidet durch den Flur eskortierten Musiker die sparsam dekorierte Bühne. „The Kids Are Sick Again“ ist eigentlich eine abermals famose erste Single aus dem kommenden Album „Quicken The Heart“. Die Live-Premiere gerät aber noch ein wenig verhalten. Die Band scheint nach ähnlichen Konzerten in den letzten Tagen müde zu sein.

Nicht so der mit außergewöhnlichen Entertainer-Qualitäten gesegnete Paul Smith. Mit Geschichten über Party-Boote in der Newcastler Heimat bringt er sich langsam in Form. Ein Prozess, der beim folgenden „Once, A Glimpse“ von der gesamten Band aufgegriffen wird. Überhaupt wird immer wieder deutlich, dass die anderen zwar keinesfalls Statisten sind, aber Smith doch die deutliche Antriebsfeder. Unermüdlich treibt er die Freunde mit flackernden Augen und wilden Verrenkungen ebenso an wie das Publikum, bis er irgendwann alle auf seiner Seite hat.

Maximo Park gehen jetzt auf Nummer sicher, lassen die Stimmung nicht mehr kippen. Alle zwei bis drei Stücke wird was Neues eingestreut, meist dicht gefolgt von einem der beachtlich zahlreichen Hits — „Our Velocity“, „Girls Who Play Guitars“, natürlich „Limassol“ – neuerdings mit Hard-Rock-Fade-Out und Robert-Plant-Referenz. Hat hier einer Post-Punk gesagt? Stilistisch folgt auch das dritte Album der Briten der vorgegebenen Route, ideologisch indes fühlt sich hier keiner irgendwelchen Achtziger-Codes verpflichtet. Maximo Park machen modernes Rock-Entertainment samt entsprechender Attitüde.

Irgendwann – die Hitze im Saal ist kaum mehr zu ertragen, das Konzert gleicht einem Triumphzug-verkündet Smith, man wolle auf das „dumme Klischee-Ritual“ mit den Zugaben verzichten. Vorm tatsächlich letzten Lied holt er noch einmal tief Luft – und verkündet die Maxime von Maximo Park: „Apply Some Pressure“.

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