Moke: Das letzte Aufgebot

Wie die Holländer Moke den großen Erfolg suchten - und fanden.

Mit Moke hat Holland nicht gerechnet: Das Quintett um Felix Maginn hat das heimatliche Feld mit ein paar Singles sowie nur einem Album („Shorland“) von hinten aufgerollt.

„Die Leute sind es nicht gewohnt, dass man seine Musikkarriere so professionell und kompromisslos umsetzt“, erklärt Maginn. Für den Nordiren, der einst der Liebe wegen nach Amsterdam kam, ist seine Band das letzte Aufgebot, weil er deutlich älter ist als der derzeitige britische Nachwuchs.

Viel Zeit für den Rockstar-Zirkus bleibt ihm nicht, das mag ein Grund für die Zielstrebigkeit sein. „Du musst restlos von dir überzeugt sein“, sagt er wie ein Motivationstrainer. „Wie sollen andere von dir begeistert sein, wenn du es nicht mal selbst bist? Vielleicht ist das meine Begabung: Leute zu inspirieren und auf ein Ziel einzuschwören.“

Gemäß dieser Prämisse arbeiteten Moke von Anfang an in superteuren Studios, suchten sich die besten Leute zusammen. Die Aufnahmen wurden selbst finanziert. Maginn erinnert sich an verkaufte Gitarren, beliehene Freunde und viel Toast mit Erdnussbutter.

Dann kamen die Reaktionen: Ein Lied lief als Hymne bei Champions-League-Spielen mit holländischer Beteiligung, Karl Lagerfeld kleidete die Band ein, Paul Weller und Keane baten ins Vorprogramm, „Shorland“ toppte die Charts.

Und die Musik? Hat tatsächlich Format. Maginn singt zu purem Britpop von seiner Jugend in Belfast – und findet, „es wäre fabelhaft, diese Lieder dort spielen zu können, wo ich aufgewachsen bin“. Das wird sich machen lassen.

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