Nach mageren Jahren übt Ice T Im Internet

Alle sieben Todsünden wären Ice T früher auch nicht spontan eingefallen. Doch als es darum ging, sein siebtes Soloalbum zu benennen, da half ihm ein Journalist auf die Sprünge: „Die siebte Todsünde ist der Neid, und das passte so gut.“ Das Werk heißt also „The 7th Deadly Sin“ und beginnt mit einem Zitat von Morgan Freeman aus dem Thriller „Sieben“. Ice T kennt sich aus, was Sünden betrifft: „Neid ist der Ursprung vieler anderer. Im Hip-Hop nennt man das „Playa Hatin“. Du ärgerst dich darüber, dass ein anderer drei Hühner hat oder das bessere Auto, weil du es nicht schaffst.“

Nach zwölf Jahren im Geschäft verlässt sich der Rapper nicht mehr auf seine Solokarriere allein. So arbeitet er schon an dem nächsten Album seines Hardcore-Projekts Bodycount, dreht regelmäßig Filme und besitzt ein eigenes Studio. Ein Label hat er auch: „Coroner Records“ ist vor allem im Internet aktiv. Dort hat Ice T eine TV-Show, speist Videos und Sound-Samples ein. Ohne Notebook geht er kaum noch aus dem Haus. „Ich kapiere nicht, warum so viele Musiker Schiss vor Computern und Internet haben.“ Dass er so viel arbeitet liegt allerdings nicht nur an mannigfaltigen Interessen, Ice T macht sich Sorgen um seine Zukunft: „Ich hab immer Angst Doch wenn die Leute meine Musik nicht mehr mögen, dann kann ich was anderes machen.“

Nach dem Tod von Tupac Shakur und Notorious BIG. ist Ice T vorsichtig geworden. Im Grunde seien die beiden selbst schuld an ihrem Ende: „Tupac war erwachsen, hatte 14 Millionen Dollar. Warum will so einer einer Gang wie den Bloods beitreten? Und Biggie – als Tupac getötet wurde, hätte er doch sein Beileid ausdrücken können. Stattdessen trampelt er auf den Nerven der Hinterbliebenen rum und hockt dann sechs Wochen in L.A. nun, wo ihn viele für mitschuldig hielten – schlechte Entscheidung.“ Ice T hält sich da für schlauer. Im Notfall weiß er, wo er Hilfe holen kann – „überall, bloß nicht bei der Polizei“

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